Das Goldene Herz: 300.000 Euro für 76 Projekte in der Region
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Von Ida Wittenberg
Braunschweig. Unterstützt werden Projekte aus der Region, die sich in der Krise besonders engagiert haben oder in eine finanzielle Notlage geraten sind.
Das „Goldene Herz“, die gemeinsame Spendenaktion unserer Zeitung mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Braunschweig, hat in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal überwältigendes vollbracht und damit auch gleich noch einen neuen Rekord aufgestellt: 300.000 Euro spendeten Leser unserer Zeitung aus der Region unter dem Motto „Das Goldene Herz – Helfen Sie den Helfern“.
Eine unbürokratische Vergabe regelte eine Task-Force
100 Verträge für 76 Projekte in der Region, die sich in verschiedenster Weise in der Krise engagiert haben, oder in eine finanzielle Notlage geraten sind, wurden erstellt, das Spendengeld ausgeschüttet und die Leser über jede Spende in der Zeitung informiert.
„Wo sind die Bedürfnisse am größten? Das war bei dieser wichtigen Sonderaktion eine zentrale Frage“, sagt Henning Eschemann, Geschäftsführer des Paritätischen und ergänzt: „Unser Ziel war es, das Geld an die richtigen Stellen zu verteilen und das vor allem schnell und unbürokratisch.“ Diese unbürokratische Vergabe regelte dabei eine Task-Force bestehend aus Matthias Konrad vom Caritasverband Braunschweig für die Arbeitsgemeinschaft der Braunschweiger Wohlfahrtsverbände, Armin Maus, Chefredakteur unserer Zeitung und Henning Eschemann, Geschäftsführer des Paritätischen.
Zwei Großspenden haben den Anstoß für die Aktion gegeben
„Es handelt sich um die erste Pandemie seit Generationen. Als Gesellschaft und Sozialstaat hatten wir keine etablierten Strukturen für eine solche Situation“, sagt Matthias Konrad. „Der Staat hat zwar auch viele Hilfen auf den Weg gebracht, jedoch konnte er nicht für alle Notlagen eine Lösung anbieten. Genau hier konnte aber das Goldene Herz ansetzen. Eine wirklich tolle Aktion zum richtigen Zeitpunkt.“
Wie erfolgreich die Aktion tatsächlich war, zeigte sich schnell. Die 200.000-Euro-Grenze war schon nach den ersten Wochen überschritten. „Unsere Leser haben ein goldenes Herz. Das beweist die Rekordspendensumme in einer Zeit der Verunsicherung“, betont Armin Maus. „Wir konnten durch die Großzügigkeit unserer Leserinnen und Leser vielen wichtigen Aktionen und Organisationen den Weg durch die Corona-Krise erleichtern. Ein großes Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender! Auch zwei Großspendern, die mit insgesamt 160.000 Euro geholfen haben, möchte ich herzlich danken, auch wenn sie ungenannt bleiben wollen. Sie haben maßgeblich zum Gelingen der Spendenaktion beigetragen.“
Das Geld kommt direkt bei den Bedürftigen an
Jede Spende für das Goldene Herz, die die Leser der Redaktion anvertraut haben, geht dabei direkt an die Projekte. „Das ist ein wichtiges Versprechen für das Vertrauen, welches die Leser in unsere Arbeit legen“, betont Konrad. „Außerdem haben wir versprochen, dass das Geld wirklich bei den Bedürftigen ankommt.“
Gestärkt werde hierdurch auch das Zusammenleben in der Region. Gerade denjenigen, denen es nicht gut geht, könne auf diesem Weg geholfen werden. Ein wichtiger Baustein für Konrad als Vertreter der Wohlfahrtsverbände. Und auch Eschemann stimmt zu: „Der Austausch mit den Lesern war bei dieser Aktion ein wichtiger Bestandteil, aber auch der Blick in die Verbände der Region gehört dazu. Die Task-Force bildete daher eine traumhafte Kombination.“
Task-Force verteilt die Spenden sinnvoll und verantwortlich
Eine Aktion, die ohne dieses Gremium nicht möglich gewesen wäre. „Nicht ohne Henning Eschemann und seine Mitstreiter beim Paritätischen, die einmal mehr angepackt haben, obwohl sie wahrlich schon genug zu tun hatten“, sagt Maus und betont weiter: „Henning Eschemann und Caritas-Geschäftsführer Matthias Konrad als Sprecher der Braunschweiger Wohlfahrtsverbände haben als Fachleute sichergestellt, dass wir zu dritt die Spenden sinnvoll und verantwortlich verteilen konnten.“ Da eine offizielle Spendenübergabe weiterhin ein zu hohes Risiko birgt, haben sich die Projekte auf eine kreative Form der Berichterstattung eingelassen.
Viele Projekte haben uns tolle Bilder, Collagen und Zitate zukommen lassen, welche wir Ihnen auf diesen beiden Seiten gerne zeigen und vorstellen möchten.
Diese Grußworte und Fotos haben die Redaktion erreicht
Das Goldene Herz - die Grußworte der Projekte
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Diese Grußworte haben die Redaktion erreicht
„Wir danken den Spendern, dass sie mit ihren Spenden dazu beitragen, dass wir Kindern und Jugendlichen aus von Gewalt geprägten Familien eine unbeschwerte Zeit bieten können“, sagt Andrea Reinhard Ziola, Leiterin des AWO-Frauenschutzhauses Wolfenbüttel.
„Die Aktion Goldenes Herz hat uns geholfen die von Covid 19 meist betroffenen Gesellschaftsgruppen zu unterstützen. Die Alleinerziehende und die Senioren haben einige Wochen lang unsere Leistungen in Anspruch genommen und damit sich selbst und ihre Umgebung von der eventuellen Infektionen geschützt. Im Namen von POLDEH herzlichen Dank für das Goldene Herz“, sagt Malgorzata Herfordt, Finanzvorstand beim POLDEH Verein in Braunschweig.
„Mit uns, dem Team der Tafel in Salzgitter, sind etwa 2000 Salzgitteraner dankbar für das Goldene Herz. Dankbar, weil wir mithilfe der Geldzuwendung alle erforderlichen Umbauten und Investitionen in Hygieneauflagen, die aufgrund der Covid19-Pandemie an uns gestellt wurden, finanzieren konnten. Dankbar, weil wir mithilfe Ihrer Geldzuwendung bis heute in der Lage sind, unseren Unterstützungsauftrag für bedürftige Menschen wie gewohnt zu erfüllen“, sagt Susanne Röttger für die Tafel in Salzgitter.
„Wir möchten uns auch im Namen der Kinder ganz herzlich bei allen Lesern bedanken. Gerade in dieser für uns alle schwierigen Corona-Zeit ist es für die Kinder doch am Schwersten, da sie so lange nicht in den Kindergarten oder die Schule durften“, sagt Andrea Meyer, Einrichtungsleitung im Frauenhaus Salzgitter.
„Wie der gesamten Kulturszene ist es auch den Chören in der Corona-Zeit sehr schlecht gegangen. Proben- und Auftrittsverbote verhinderten nicht nur eine normale Choraktivität, sondern führten auch dazu, dass etliche Chorleiterinnen und Chorleiter, die größtenteils auf Honorarbasis arbeiten, über mehrere Monate hinweg keine oder stark verringerte Einnahmen hatten. Sofern sie zu ihrem Lebensunterhalt auf diese Einnahmen angewiesen sind, befinden sie sich also in prekären Verhältnissen. Danke, dass hier durch die Spende der Aktion „Goldenes Herz“ etwas geholfen werden kann“, sagt Richard Raphael vom Niedersächsischen Chorverband.
„Gerade für kranke, sterbende und trauernde Menschen ist der persönliche Kontakt wichtig. Dazu gehört auch, dass sie unser Gesicht sehen können. So haben wir zuallererst für uns alle Gesichtsvisiere angeschafft. Wir freuen uns, dass so viele Menschen für die Aktion „Das Goldene Herz“ gespendet haben und damit auch unsere Arbeit unterstützen. Ihnen allen Danke“, sagt Ulrike Jürgens vom Hospizverein Wolfenbüttel.
„Natürlich ein großes Dankeschön an die Spender – das Wochenende wird seit dem 01.08. gut angenommen und es kommen Samstag und Sonntag täglich zwischen 15-25 Besucher zu uns. Durch die Hitze im August war die Duschmöglichkeit besonders beliebt“, sagt Viola Weihe, Sozialarbeiterin im Tagestreff Iglu in Braunschweig.
„Im Namen aller Mitarbeiter, sowie der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in der Stiftung betreut werden, sagen wir Danke! Durch ihre Hilfe konnten wir ausreichen Mund-Nasen-Masken und Desinfektionsmittel beschaffen“, sagt Carolin Hammermeister, von der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung von 1833.
So können Sie mit Ihren Spenden helfen
Alle Spenden kommen ohne Verwaltungsaufwand den Projekten zugute. Einzahlungen sind möglich bei allen Banken und Sparkassen auf das Spendenkonto des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Braunschweig bei der Braunschweigischen Landessparkasse:
IBAN: DE53 2505 0000 0000 3006 16
(BIC: NOLADE2HXXX)
Geben Sie auf Ihrer Überweisung Ihre Anschrift für eine Spendenquittung an. Bis 200 Euro gilt der Überweisungsträger als Quittung. Die Namen der Spender veröffentlichen wir in unserer Zeitung auf der Leser-Seite. Wer das nicht möchte, schreibt bitte zusätzlich in den Verwendungszweck das Wort „Anonym“.