Vielleicht ist ein wenig mehr Gleichmut in Hauswirtschaftsfragen aber gar nicht so verkehrt.

Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist...Dreck. Oooh doch, meine Herren, Sie wissen genau, was hier in Rede steht. Zwar hielt sich über Generationen hinweg die These, der gemeine Mann leide an einer Art Dreck-Blindheit, weswegen er Staub und Chaos in seiner unmittelbaren Umgebung nicht wahrnehme und daher anstehende Hausarbeiten übersehe. Doch derlei wohlmeinende Interpretationen, die gern auch mal Erklärungen aus der Steinzeit bemühen, sind nun vom Tisch. US-amerikanische sowie australische Forscher belegen mit ihrer Studie „Good Housekeeping, Great Expectations“ (Gute Hauswirtschaft, große Erwartungen), dass Männer Schmutz genauso sehen wie Frauen. Sie putzen trotzdem nicht beziehungsweise deutlich weniger und ersparen sich so eine Menge Mühe – übrigens ein globales Phänomen, das selbst im sonst so emanzipierten Schweden nachweisbar ist. Was lernt Madame nun daraus? Erstens: „Du, den Geschirrberg in der Spüle, habe ich echt übersehen“, ist eine glatte Lüge. Zweitens: Vielleicht ist so eine gemütliche LMAA-Haltung oder (für Zartbesaitete) ein wenig mehr Gleichmut in Hauswirtschaftsfragen aber gar nicht so verkehrt und sogar nachahmenswert. Wie im Karate-Training gilt auch hier: Vom Großmeister lernen, heißt siegen lernen. Oder: Augen zu und durch!