Man darf ruhig darüber staunen, dass Linsen durchaus wie ein Wein um des Geschmacks willen zu bestimmten Gerichten ausgesucht werden.

Linsengericht – das ist eine Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis und vom Namen her verspricht es ein Sättigungsgefühl. Historiker sind sich sicher, dass die Linse als Nahrungsmittel Namenspate war, denn als historische Flurbezeichnungen sind Linsenacker, Linsenrain und Linsengraben bekannt. Linsen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und werden weltweit angebaut. Man darf ruhig darüber staunen, dass Linsen durchaus wie ein Wein um des Geschmacks willen zu bestimmten Gerichten ausgesucht werden. Da darf man schon von Linsenkunde sprechen. Also: Tellerlinsen kennen wir alle, sie schmecken erdig und eignen sich für Suppe. Aber es gibt auch Belugalinsen (kräftig im Geschmack, gut für Salat), Berglinsen (fein, aromatisch; Salat, Suppen), rote und gelbe Linsen (Indisches Dhal, Suppen), Pardinalinsen (wie Berglinsen), Château-Linsen (fein), Puy-Linsen/grüne Linsen (fein, gut für Suppen), Lentilles blonde de la Planèze de Saint-Flour (mild und süßlich) gelten als Delikatesse, Castelluccio-Linsen (zart-nussig) gelten auch als Delikatesse, Alblinse (mehlig und zart-nussig), die einzige in Deutschland angebaute Linse, und Trojalinsen (mehlig, kräftig; Suppen). Machen Sie was draus – Herbstzeit ist Suppenzeit.