Salzgitter. Mit dem Projekt in Thiede fördert das VW-Werk Salzgitter Umweltengagement. Das Projekt geht für den Rückenwind-Preis ins Rennen.

Sie rupfen Unkraut, buddeln Löcher und graben kleine Eichen ein. Die Auszubildenden der Volkswagen AG hegen und pflegen nun den ersten Azubi-Wald Niedersachsens. Das Projekt geht für den Rückenwind-Preis ins Rennen um die begehrte Auszeichnung.

2016 entstand die Idee dazu in den Köpfen von VW-Betriebsratsvorsitzenden Dirk Windmüller und Franz Hüsing, Direktor der Stiftung Zukunft Wald. Nicht nur reden, sondern anpacken ist die Devise. Drei Jahre später stehen hier
2200 kleine Traubeneichen und Winterlinden auf dem halben Hektar Ackerland direkt neben dem Thieder Bürgerwald. „Wir wollen jungen Menschen den Gedanken von Nachhaltigkeit und Umweltschutz näherbringen“, betont Windmüller.

So wurden kurzerhand zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und das Projekt als „Kennenlern-Aktion“ für Azubi-Neulinge im Werk integriert. „Innerhalb eines Tages lernen die jungen Leute, oft das erste Mal handwerklich in einem Garten stehend, in einer anderen Form Teamarbeit und ihre neuen Kollegen kennen“, erzählt Christoph Lerche, Leiter der Volkswagen Akademie Braunschweig/Salzgitter.

Im vergangenen Jahr waren es mit den Braunschweiger Kollegen
225 Azubis und junge Studenten, die sich um die jungen Pflanzen kümmerten. „Wir haben mit diesem Projekt eine gewisse Vorbildfunktion auch für unsere Werke in Emden und Kassel, die bereits Interesse zeigen“, so Lerche.

Ende September werden die nächsten angehenden Elektroniker, Mechatroniker, Werksprüfer und Kaufleute auf dem Feld stehen. „Wir sind stolz, niedersachsenweit das einzige Projekt zu sein, bei dem ein Unternehmen den Inhalt von Naturschutz in den Lehrplan einbaut. Das ist ganz passend zum Konzernleitsatz „Wir tragen Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft“, berichtet Dirk Windmüller stolz. „Wir finden es toll, wenn der eigene Arbeitgeber sich auch solchen Themen annimmt“, betont Sarah Hamid. Die Auszubildende zur Werkzeugmechanikerin war bereits 2016 mit dabei.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Stiftung Zukunft Wald der Landesforsten und dem Förderverein Bürgerwald Thiede umgesetzt und ist dank Kooperationsvertrag für die nächsten 30 Jahre garantiert. Ziel ist es nicht nur die jüngere Generation für die Natur zu sensibilisieren, sondern auch neue Waldflächen entstehen zu lassen.

2016 wurden die Bäumchen von 100 Auszubildenden gepflanzt. 2017 folgten vier Waldprojekttage mit 200 Azubis zu den Themenfeldern Boden, Klimawandel, Nachhaltigkeit und Kraftwerk Wald mit praktischen Übungen.

Im vergangenen Jahr wurden Arbeitsstationen zu den Bereichen Boden, Wald, Klima und Nachhaltigkeit für die nächste Azubi-Generation angeboten.

In diesem Jahr könne der Wald durch die Schneidaktion der wachsenden Bäume am Ellernweg und die Beseitigung des Zaunes noch etwas zugänglicher für Besucher gemacht werden.