Braunschweig. Der Zoll kontrollierte die Gaststätten in der Region. In Peine zeigt ein Küchenmitarbeiter den Beamten sein nacktes Gesäß.

Beamte des Braunschweiger Zolls trafen bei einer Kontrolle in einer Restaurantküche im Landkreis Peine einen Mann an, der Geschirr abwusch. Auf Nachfrage der Beamten behauptete er nicht zu arbeiten. Da er sich aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse nicht verständlich ausdrücken konnte, zeigte er als Beweis sein unbekleidetes Gesäß. Er gab an, es sei so "geschunden", dass er gar nicht arbeiten könne. Die Beamten ließen sich von den nackten Tatsachen nicht beeindrucken und befragten den Mann zu seinem Arbeitsverhältnis, so die Polizei.

Äußerst renitent trat ein Koch in Sarstedt im Landkreis Hildesheim auf: Nachdem er die Beamten mehrfach lautstark aufgefordert hatte, auf ihn zu schießen, versuchte er, sich in seiner Küche zu verbarrikadieren. Der Zoll konnte die Situation schließlich beruhigen und die Daten zum Arbeitsverhältnis aufnehmen.

Im Landkreis Göttingen wollten zwei Angestellte flüchten. Einem Kellner gelang die Flucht. Der andere Mann erschien einige Zeit später wieder in dem Lokal und war überrascht, dass die Zöllner auch zurückgekommen waren.

Fast schon üblich waren die Aussagen von vermeintlichen Mitarbeitern, sie seien keine Angestellten, sondern Besucher und ständen rein zufällig an der Zapfanlage oder der Spüle.

„Dafür, dass sich die Gastronomiebranche mehr Kontrollen gewünscht hat, wurden unsere Kontrolleure nicht überall begeistert aufgenommen“, so Pressesprecher Andreas Löhde vom Hauptzollamt Braunschweig über die Vorkommnisse während der Prüfung.

In Braunschweig, Göttingen und Region registrierte der Zoll diese Fälle: Bei 181 Verdachtsfällen wurden Ermittlungsverfahren gegen die Wirte als Arbeitgeber wegen Betrugs eingeleitet. Bei 21 geprüften Arbeitnehmern besteht der Verdacht. dass sie neben ihrem Arbeitslohn zu Unrecht Sozialleistungen beziehen. Zudem wird in 15 Fällen ermittelt, weil die angetroffenen Personen als Ausländer vermutlich nicht arbeiten dürften. Mindestlohnunterschreitungen registrierte der Zoll in 105 Fällen. red