Wolfsburg. Die Wasserstoff-Station wurde gestern eröffnet. Bundesweit fahren nur 344 dieser Autos.

In Wolfsburg ist gestern die erste Wasserstoff-Tankstation Niedersachsens eröffnet worden. An ihr können Autos mit Brennstoffzelle Wasserstoff aufnehmen. Der wird benötigt, um den Strom zu erzeugen, der sie antreibt.

Weil diese Form der Elektromobilität als besonders sauber gilt, sprach Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) von einem „neuen Kapitel der Mobilität der Zukunft“. Allerdings fahren Autos mit Brennstoffzelle nur dann wirklich sauber, wenn der Wasserstoff CO2-neutral produziert wird. Das ist aber noch nicht der Fall. Frédéric Minaud, Chef des Wasserstoff-Erzeugers Air Liquide, sagte unserer Zeitung, dass 50 Prozent des Wasserstoffs, der an Tankstationen vertrieben wird, aus „grüner“ Produktion stamme.

Gefördert wurde die Wolfsburger Tankstation vom Bund, der 900 000 Euro gab, etwa die Hälfte der Bausumme. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, sagte, dass perspektivisch die Brennstoffzelle E-Autos mit reinem Batterie-Antrieb ergänzen und ablösen werde. Niedersachsen biete wegen seiner Windkraftanlagen beste Voraussetzungen, um Wasserstoff klimaneutral erzeugen zu können. „Wir müssen alles dafür tun, dass sich die Technik durchsetzt“, sagte er. Nach seinen Angaben fördert der Bund den Bau von 50 Tankstationen mit 50 Millionen Euro. Bisher wurden 43 Tankstellen errichtet. Das scheint großzügig angesichts der 344 Brennstoffzellen-Fahrzeuge, die bisher in Deutschland zugelassen sind. Um den Bau der Tankstationen umzusetzen, haben Technik-, Öl-, Energie- und Autokonzerne eine Partnerschaft geschlossen – darunter sind Air Liquide und VW. Ulrich Eichhorn, bei VW Chef der Forschung und Entwicklung, kündigte an, dass der Konzern „in absehbarer Zeit“ eine Kleinserie von Brennstoffzellen-Autos produzieren werde. Die Entwicklung liegt im Konzern bei Audi.

Verkauft wird der Wasserstoff für 9,50 Euro je Kilogramm. Das soll für 100 Kilometer reichen.