Rom. Silvio Berlusconi ist seit Langem angeschlagen, zuletzt auch gesundheitlich. Nun ist er im Hospital. Wie krank ist Italiens Ex-Premier?

Silvio Berlusconi kommt nicht zur Ruhe. Italiens früherer Ministerpräsident befindet sich für Untersuchungen im Krankenhaus. Der 86-Jährige leidet an einer chronischen Leukämie. Seit Freitagnachmittag ist er in der Klinik San Raffaele in Mailand, laut seinen Ärzten zu Gesundheitschecks. Sie entsprächen der "normalen medizinischen Praxis" und seien kein Grund zur Besorgnis.

Gesundheitsprobleme machten schon seit längerer Zeit dem Medienmagnaten und Chef der Regierungspartei Forza Italia zu schaffen. Berlusconi wurde erst kürzlich in dem Krankenhaus in der norditalienischen Metropole behandelt. Das könnte Sie auch interessieren: Scholz’ schwierige Partnerin in Rom: Was Meloni jetzt will

Er kam Anfang April wegen einer Lungenentzündung in die Klinik und wurde auch schon damals wegen der chronischen Leukämie behandelt. Rund zwei Wochen lag er auf der Intensivstation. Nach insgesamt 45 Tagen konnte er das Krankenhaus verlassen.

Italien: Berlusconi ist ein Stehaufmännchen

"Es war hart, aber ich war immer zuversichtlich. Ich habe mich auf die Hilfe des Himmels und auf die Ärzte verlassen. Ich habe die Freundschaft und die aufrichtige, manchmal sogar rührende Zuneigung vieler Menschen, auch Fremder, gespürt. Ich habe nie aufgehört zu arbeiten", erzählte Berlusconi nach der Entlassung.

Seit Jahren schon ist der Fernsehunternehmer gesundheitlich angeschlagen. Ende 2020 erkrankte er an Corona und an einer Lungenentzündung. In den Jahren davor musste er wegen einer Harnwegsinfektion stationär behandelt werden. 2016 hatte er sich einer Herzoperation unterzogen.

Trotz seiner Gesundheitsproblemen will Berlusconi nicht die Führung der Forza Italia aufgeben, die er vor fast 30 Jahren gegründet hatte. Um sein Wirtschaftsimperium kümmern sich schon seit Jahren seine erwachsenen Kinder Marina und Piersilvio. Die von der Berlusconi-Familie kontrollierte Mediengruppe MFE (ehemals Mediaset) hält fast 30 Prozent an dem bayerischen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1.

Nur noch Melonis Steigbügelhalter?

Berlusconi ist nicht mehr der strahlende Milliardär, der Kremlchef Wladimir Putin in seiner Villa auf Sardinien traf und die Welt mit seinen Sexaffären im Bann hielt. Heute ist der Medienunternehmer ein angeschlagener Mann im Winter seines Lebens, der als Steigbügelhalter für die Rechtspopulistin Giorgia Meloni gilt, die er in jungen Jahren gefördert hatte.

Politisch ist er längst nicht mehr der Alleinherrscher im italienischen Mitte-Rechts-Lager, wie er es noch bis vor zehn Jahren war. Denn jetzt hat die um 41 Jahre jüngere Populistin Meloni das Zepter in der Hand. Berlusconis Forza Italia ist zusammen mit der Lega um Verkehrsminister Matteo Salvini Juniorpartner in der Koalition um Meloni. Auch interessant: Mobiles Arbeiten in "Bella Italia": Digitale Nomaden begehrt