Berlin. Die Corona-Warn-App geht zum 1. Juni in den Ruhemodus. Sie war kein Allheilmittel, aber ein wichtiger Teil der Pandemie-Bewältigung.

Die Corona-Warn-App auf unseren Smartphones ist – zumindest vorerst – Geschichte. Das ist eine gute Nachricht: Die Infektionszahlen sind niedrig, die Immunität ist hoch. Eine Kontaktnachverfolgung ist deshalb nicht mehr notwendig, die App hat ihren Dienst getan. Das Ende der roten und grünen Warn-Kacheln ist ein weiterer Schritt in Richtung der post-pandemischen Normalität. Klar, mit 223 Millionen Euro war die App teuer – und vor allem deutlich teurer als anfangs gedacht. Diese Kosten sollten in jedem Fall geprüft und hinterfragt werden. Aber: Im Vergleich zu den anderen Ausgaben während der Pandemie, etwa für Impfstoffe oder Tests, waren die Kosten immer noch gering.

Corona-Warn-App war eine wichtige Maßnahme von vielen

Carlotta Richter, Politik-Korrespondentin
Carlotta Richter, Politik-Korrespondentin © Reto Klar

Die Corona-Pandemie war eine Ausnahme-Situation, in der vieles ausprobiert und sicher nicht alles richtig gemacht wurde. Auch die Corona-Warn-App war dabei nicht die Lösung für alles, aber eben ein Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die gemeinsam zur Bewältigung der Corona-Krise beigetragen haben. Und auch wenn nicht klar gemessen werden kann, wie viele Infektionen die App tatsächlich verhindert hat, zeigen die bisherigen Auswertungen doch, dass sie in jedem Fall gewirkt hat.

Zudem hat die App zu einem vorsichtigeren Umgang mit der Ansteckungsgefahr beigetragen – selbst wenn man am Ende vielleicht einmal zu oft zu Hause geblieben ist oder einen Test zu viel gemacht hat. Hinzu kommt, auch wenn daran aktuell lieber niemand denken möchte: Es ist gut zu wissen, dass solche Programme funktionieren und einsatzbereit sind – denn die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie in den kommenden Jahren, ob für Corona oder eine andere Krankheit, noch einmal brauchen werden, ist leider hoch.