Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde mit dem höchsten Orden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Das ist der Grund für die Verleihung.

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Montag mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Merkel bei der Verleihung als eine „beispiellose Politikerin“, die Deutschland erfolgreich durch viele Krisen gesteuert habe. "Sie haben unserem Land unter nie da gewesenen Herausforderungen neu zu wirtschaftlichem Erfolg verholfen", so Steinmeier..

Er freue sich darüber, Merkel so zu ehren, sagte Steinmeier laut vorab veröffentlichtem Redetext. "Zu ehren, werte Frau Bundeskanzlerin, für Ihre außergewöhnlich lange Amtszeit und für Ihren außergewöhnlichen politischen Lebensweg, auf dem Sie die Erfahrung der Diktatur so überzeugend einsetzten für die Stärkung der Demokratie."

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Angela Merkel in einer Reihe mit Adenauer und Helmut Kohl

Steinmeier verlieh Merkel die höchst mögliche Auszeichnung, die die Bundesrepublik vergibt. Diese erhielten vor ihr nur die früheren Kanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl (beide CDU). Merkel war von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin. Über dem Großkreuz des Verdienstordens gibt es nur noch die Sonderstufe des Großkreuzes, die jeder Bundespräsident automatisch mit dem Amtsantritt erhält. Ansonsten wird sie nur ausländischen Staatsoberhäuptern verliehen.

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Archivbild)
Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Archivbild) © Getty Images | Pool

"16 Jahre lang haben Sie Deutschland gedient – mit Ehrgeiz, mit Klugheit, mit Leidenschaft", sagte Steinmeier. "16 lange Jahre haben Sie für Freiheit und Demokratie, für unser Land und das Wohlergehen seiner Menschen gearbeitet. Unermüdlich und manchmal bis an die Grenzen Ihrer körperlichen Kräfte." In Merkels Amtszeit hätten sich Krisen und Ausnahmesituationen aneinander gereiht und teilweise überlagert. Nicht viele Länder hätten diese Phase "so gut überstanden wie die Bundesrepublik".

An der Ordensverleihung nahm auch Merkels Nachfolger, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), teil. Die CDU-Politikerin konnte rund 20 Gäste zu dem kleinen Festakt mit anschließendem Abendessen einladen. Neben ihrer Familien standen vor allem einstige Weggefährten wie die früheren Kanzleramtschefs Thomas de Maizière, Ronald Pofalla, Peter Altmaier und Helge Braun (alle CDU) auf der Gästeliste – aber niemand aus der aktuellen CDU-Führung sowie von CSU und FDP. (lro/dpa)

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