Wolfsburg. Dudenhöffer: Wegen der schwachen Nachfrage sind in Deutschland 100.000 Jobs in der Autoindustrie gefährdet.

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer fordert unkonventionelle Entscheidungen, um die deutsche Autoindustrie zu schützen. Wegen der Folgen Corona-Krise seien 100.000 Arbeitsplätze gefährdet. Nach seiner Einschätzung reichen Kurzarbeitergeld und Liquiditätshilfen nicht aus, um die Folgen der Krise zu bewältigen. Die größte Gefahr für die Autobauer seien nicht unterbrochene Lieferketten, sondern die schwache Nachfrage. Daher müsse die Bundesregierung über ein Aussetzen der Mehrwertsteuer und sogar über eine negative Mehrwertsteuer nachdenken. Dudenhöffer: „Berlin kämpft heute mit den falschen Waffen.“

Nach Angaben des Branchenexperten droht dem deutschen Automarkt wegen der schwachen Nachfrage eine Überkapazität von 1,3 Millionen Neufahrzeugen. „2020 dürfte die Pkw-Produktion in Deutschland selbst bei optimistischer Prognose auf 3,8 Millionen Fahrzeuge schrumpfen. Unter einem pessimistischen Szenario erwarten wir lediglich 3,4 Millionen Fahrzeuge“, schreibt er. Im Schnitt würden jährlich 5,4 Millionen Autos gebaut. Unabhängig von der Entwicklung in Deutschland seien starke Einbrüche bei den Exporten zu erwarten. Dudenhöffer erwartet ein „gravierendes längerfristiges Nachfrageproblem“.