Wolfsburg. Um sich den Zuschlag für das neue Werk zu sichern, ist das Land laut einem Bericht der FAZ bereit, die von ihm angebotenen Subventionen zu verdoppeln.

Nachdem VW den Bau einer Fabrik in der Türkei auf Eis gelegt hat, bringen sich die südost-europäischen Staaten Rumänien und Bulgarien ins Spiel. Bulgarien war schon in der Vergangenheit ein Kandidat für das neue VW-Werk. Die Wolfsburger hatten von ihren Türkei-Plänen wegen der militärischen Offensive des Landes in Syrien Abstand genommen.

Das EU-Land Bulgarien erwägt nun im Wettstreit mit der Türkei um das neue VW-Werk eine Aufstockung seines Angebots. „Sollte es eine Möglichkeit nach der europäischen Gesetzgebung geben, könnten wir unser finanzielles Angebot überdenken und überprüfen“, sagte der Chef der staatlichen Agentur für Investitionen, Stamen Janew, dem Staatsradio. Der frühere bulgarische Staatschef Rossen Plewneliew sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, man habe „einen Weg gefunden, dem Volkswagenkonzern statt 135 Millionen Euro 250 bis 260 Millionen Euro anzubieten.“

Nach der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien hatte der Volkswagen-Konzern seine Pläne für ein neues Werk nahe der Metropole Izmir auf Eis gelegt.

VW äußert sich nicht zu den Angeboten

Auch Rumänien wirbt um die VW-Investitionen. „Wir haben neue Gespräche mit dem Volkswagen-Konzern angestoßen“, zitierte die rumänische Tageszeitung „Ziarul Financiar“ Handelsminister Stefan Radu Oprea. Rumänien verfüge über „sehr gute“ technische Voraussetzungen und habe kein Problem, Arbeitskräfte zu bekommen. In Rumänien werden bereits Dacia-Modelle produziert.

VW äußerte sich nicht zu den Angeboten. Auf Wolfsburg hieß es, dass die Türkei-Pläne zwar ausgesetzt, aber noch nicht begraben seien. Der Autobauer wolle die weitere Entwicklung in der Türkei beobachten. Zugleich tagt im November der VW-Aufsichtsrat, der sich ebenfalls des Themas annehmen will, und in der Planungsrunde werden wichtige Investitionsentscheidungen für die nächsten Jahre getroffen.