Wolfsburg. Besonders ausgeprägt war der Rückgang auf dem größten Markt China.

Im Februar verkaufte der VW-Konzern weltweit 724.400 Autos, 1,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Besonders stark verlor der Konzern auf seinem größten Markt China. Dort gingen die Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,4 Prozent auf 234.400 Fahrzeuge zurück. VW-Vertriebschef Christian Dahlheim sagte, dass der Autobauer trotz dieser Delle erwarte, die Auslieferungen im Gesamtjahr leicht zu steigern. Zum Vergleich: 2018 lieferte der Konzern weltweit 10,83 Millionen Fahrzeuge aus.

Wie das Unternehmen mitteilte, hat es sich global betrachtet trotz der Rückgänge besser entwickelt als der Gesamtmarkt und daher Marktanteile hinzugewonnen. Zahlen nannte VW auf Nachfrage jedoch nicht. Externe Statistiken weisen aber in diese Richtung, auch wenn sie nicht 1:1 vergleichbar sind. So weist etwa die Statistik des Europäischen Verbands der Automobilhersteller (ACEA) für die EU im zurückliegendenden Februar einen Rückgang der Pkw-Neuzulassungen um ein Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Demgegenüber sind die Pkw-Neuzulassungen des VW-Konzerns nach ACEA-Angaben im Februar nur um 0,7 Prozent zurückgegangen. Die Folge: Der Marktanteil des VW-Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 24,4 Prozent.

Nach VW-Angaben ist der Konzern in Westeuropa im Februar um 1,7 Prozent gewachsen, hat 273.300 Fahrzeuge ausgeliefert. In dieser Statistik sind aber nicht nur Pkw, sondern auch Nutzfahrzeuge enthalten. Zudem ist Westeuropa nicht identisch mit der EU.

Blicken wir auf den Heimatmarkt Deutschland. Dort hat der Konzern nach eigenen Angaben im Februar um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt und 105.500 Fahrzeuge ausgeliefert. Das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg weist für den zurückliegenden Monat ein Wachstum aller Hersteller um 2,7 Prozent aus. Der VW-Konzern ist also auch in Deutschland besser gewesen als der Gesamtmarkt. Allerdings gilt dies nicht für alle Konzernmarken. Während VW und vor allem Seat überdurchschnittlich gewachsen sind, fuhren Skoda, Audi und ganz besonders Porsche dem Wettbewerb hinterher. Die Bilanz des Stuttgarter Sportwagenbauers ist mit einem Rückgang von 41,9 Prozent sogar deutlich negativ.

Zurück zur VW-Statistik: Aus ihr geht hervor, dass die Rückgänge in China im zurückliegenden Monat am ausgeprägtesten waren. Sollte sich dieser Trend, der bereits seit Monaten anhält, fortsetzen, wäre das für die Wolfsburger schmerzhaft. Ein Grund für die Entwicklung ist der Handelskonflikt zwischen dem Reich der Mitte und den USA. Experten erwarten aber, dass die chinesische Regierung mit Steuererleichterungen für den Autokauf eingreift, sollte sich die Abwärtsbewegung fortsetzen. Rückgänge bei den Neuzulassungen verbuchte der VW-Konzern zudem in Nordamerika sowie in Zentral- und Osteuropa.

Zumindest zum Teil können diese Verluste durch starkes Wachstum in Brasilien ausgeglichen werden. Dort stieg die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zum Februar 2018 um stolze 115,9 Prozent.

Kommen wir zu den Marken: VW verkaufte im Februar weltweit mit 398.100 Autos 2,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Marke ist besonders von der Abwärtsbewegung in China betroffen. Dort will der Autobauer mit neuen Modellen und der neuen Marke Jetta gegensteuern. Der Name ist abgeleitet vom VW-Jetta, der in China eine Bedeutung hat wie in der westlichen Welt der Käfer. Die Marke Jetta verkauft stark vereinheitlichte Modelle, mit denen die junge aufstrebende chinesische Mittelschicht angesprochen werden soll.

Noch stärker ausgeprägt ist der Rückgang bei der Premiumtochter Audi. Sie verkaufte 119.800 Autos im Februar, 8,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ein Grund für diese Entwicklung: Audi bekommt weiter die Probleme der Umstellung auf das neue Verbrauchs- und Abgas-Prüfverfahren WLTP zu spüren.

Geschwächelt hat im Februar auch der tschechische Volumenhersteller Skoda. Die Verkäufe sanken um 2 Prozent auf 90.900. Demgegenüber legte die spanische VW-Tochter Seat um 11,4 Prozent zu und lieferte 44.500 Autos aus.

Den deutlichsten Rückgang in der VW-Familie verzeichnete Porsche. Die Stuttgarter lieferten 16.000 Autos aus, 9,5 Prozent weniger als im Februar 2018.

Ganz anders ist die Entwicklung bei der in Hannover angesiedelten Marke VW-Nutzfahrzeuge. Sie steigerte ihre Verkäufe um 12,2 Prozent auf 35.500. Noch besser ist die Entwicklung beim Nutzfahrzeugbauer MAN, zu dem ein Werk in Salzgitter gehört. 10.900 Verkäufe stehen für ein Plus von 12,3 Prozent. Die schwedische Nutzfahrzeug-Tochter Scania legte um 6,7 Prozent zu, verkaufte 7600 Fahrzeuge.