Braunschweig. Der Ostfalia-Professor findet klare Worte in Sachen Klimapolitik und Energiekrise. In der öffentlichen Diskussion finden seine Ansichten kaum statt.

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Die bisherige Klimaschutzpolitik ist wirkungslos, kürzere Duschzeiten helfen nicht, den Gasverbrauch entscheidend zu senken. Das sagte Professor Jürgen Kuck im Podcast „Streitpunkte“ unserer Zeitung. Kuck ist Energieexperte an der Ostfalia-Hochschule in Wolfenbüttel.


Um den aktuellen Energieengpass zu überbrücken, müssen Kohlekraftwerke reaktiviert werden, die letzten drei deutschen Kernkraftwerke länger laufen, sagte Kuck. Außerdem dürften Gaskraftwerke nicht mehr für die Stromerzeugung eingesetzt werden, sondern nur noch als Reserve zur Verfügung stehen.
Perspektivisch müsse die Energieversorgung über Erneuerbare Energie und Kernkraftwerke sichergestellt werden, sagte Kuck. Parallel dazu müsse die Förderung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas eingestellt werden. Das können am wirkungsvollsten über internationale Organisationen geschehen, die beispielsweise von den Vereinten Nationen gesteuert werden. Nur so lasse sich wirkungsvoll das Verbrennen fossiler Energien stoppen. Die aktuelle Klimaschutzpolitik setzte dagegen die falschen Signale.


Die aktuelle Entwicklung stark steigender Energiepreise sei aus klimaschutzpolitischer Sicht fatal, sagte Kuck. Die steigenden Preise würden den Anreiz geben, weitere Lagerstätten fossiler Energien zu erforschen und zu erschließen.