Braunschweig. Kerstin Held setzt sich für Inklusion und Gleichberechtigung für behinderte Pflegekinder ein. Sie selbst ist Mama zwölf Pflegekinder.

podcast-image

Kerstin Held gibt behinderten Pflegekindern ein familiäres Zuhause - oft gegen viele Widerstände. Sie ist 25 Jahre alt, als sie zum ersten Mal ein behindertes Pflegekind aufnimmt. Ein Schritt, für den es im Jahr 2000 noch gar keine gesetzliche Regelung gibt, erklärte Kerstin Held im Podcast „Deine Lieblingsmenschen“.

Die Aufnahme von Pflegesohn Sascha wird zum Präzedenzfall in Deutschland und sorgt in der Gesetzgebung für die bis heute gültige Übergangsregelung. Dadurch wird Kerstin Held zur unermüdlichen Kämpferin in Sachen Inklusion und Gleichberechtigung für behinderte Pflegekinder.

Kerstin Held nimmt zwölf Pflegekinder auf

Bis heute hat Kerstin Held als Pflegemutter zwölf Kinder aufgenommen, zehn davon schwerbehindert. Im Podcast erzählt sie von ihrem steinigen Weg zur "Mama Held" und heutigen Vorsitzenden des Bundesverbands behinderter Pflegekinder. Dabei verdrückt sie sogar die ein oder andere Träne. Denn der Lobbyismus, den behinderte Pflegekinder innerhalb unserer Gesellschaft genießen, sei gering. „Und dafür kämpfe ich!“, sagt Kerstin Held.

Kerstin Held wuchs im Münsterland mit ihrer zwei Jahre jüngeren schwerbehinderten Schwester auf. Die Selbstverständlichkeit von Behinderung und Pflegebedürftigkeit in ihrem Leben ebnete den Weg in ein ebenso selbstverständliches Familienleben mit schwerbehinderten Pflegekindern.

Seit 2000 nahm Kerstin Held im Laufe der Zeit insgesamt zwölf Pflegekinder mit den unterschiedlichsten Behinderungen auf, bei sieben wurde sie auch selbst Vormund. Seit 2011 ist sie im Vorstand des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder, seit 2014 als dessen Vorsitzende. Im November 2020 wurde ihr der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.