Braunschweig. Daniel Reiche kickt heute in der Landesliga. 2009 wurde er mit dem VfL Wolfsburg Deutscher Meister und vor zehn Jahren stand er im DFB-Pokalfinale.

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Berlin, schon wieder Berlin. Die Bundeshauptstadt ist der Ort, an dem Daniel Reiche seine beiden größten Spiele erlebte. Erstmals betrat der in Braunschweig geborene und im Helmstedter Landkreis aufgewachsene Abwehrspieler im September 2008 den Rasen des Olympiastadions.

Reiche war damals Teil des erweiterten Bundesliga-Kaders des VfL Wolfsburg, er trainierte häufiger im Team Felix Magaths, spielte aber regelmäßig in der U23. So auch an jenem Wochenende. Zuvor am Freitagabend hatte Reiche mit der Zweiten in Leipzig gespielt. „Dann wurde mir gesagt, dass ich direkt nach Berlin fahren soll“, erinnert sich Reiche. „Dabei war ich echt geschafft von den 90 Minuten.“

Mit dem MSV Duisburg im DFB-Pokalfinale

Er dachte zunächst, er sei bei den Profis nur dabei, um den Kader aufzufüllen und im Notfall einzuspringen, wenn sich einer der Gestandenen noch kurzfristig verletzt. „Doch dann saß ich auch der Bank, und in der zweiten Hälfe rief mich der Trainer zu sich. Er fragte: Kannst du Linksverteidiger spielen? Ich bejahte - was hätte ich auch sonst sagen sollen?“, lacht Reiche. Also wurde er eingewechselt für Christian Gentner, um Marcel Schäfer den Rücken freizuhalten. Die Partie endete durch einen Last-Minute-Treffer Sascha Riethers 2:2 - ein unvergessliches Erlebnis für Reiche, das ihn zum Teil der späteren Meistermannschaft machte.

Daniel Reiche als Abwehrchef der FSV Schöningen. Seit 2019 spielt der Meister bei dem ambitionierten Klub.
Daniel Reiche als Abwehrchef der FSV Schöningen. Seit 2019 spielt der Meister bei dem ambitionierten Klub. © Regios24

Dreieinhalb Jahre später reiste er dann wieder nach Berlin. Exakt zehn Jahre später erinnert er sich in unserem neuen Amateurfußball-Podcast „Schiri, der hat schon Gelb!“ an diesen Tag, der in die Geschichte des MSV Duisburg eingegangen ist. Der damalige Zweitligist hatte sensationell das Endspiel erreicht. Gegner war Schalke 04. Mit Julian Draxler, Raul, Jefferson Farfan und Klaas-Jan Huntelaar in der Spitze. „Das war eine echt gute Truppe“, sagt Reiche, der beim MSV Stammkraft in der Innenverteidigung war. „Leider“, erinnert er sich, „haben wir auf die Mütze bekommen. Und ich hatte nicht meinen besten Tag.“

„Überall ist Fußball“

Mit 5:0 ging der Sieg und damit auch der Titel an die Schalker. Reiche war Mitte der zweiten Hälfte ausgewechselt worden, und seine Karriere nahm einen Abwärtstrend ein. Von Duisburg (2. Liga) ging er zu Babelsberg in die 3. Liga und dann zu Viktoria Köln, das er von der Regionalliga in die 3. Liga führte. 2019 zog der heute 33-Jährige zurück in seine Heimat und schloss sich der FSV Schöningen an, die mittlerweile in der Landesliga kickt. Was Reiche am Amateurfußball liebt? „Überall ist Fußball“, sagt er.

Anekdoten über Felix Magath, über seine besten Mitspieler und über die Qualität in der Schöninger Mannschaft spricht der Abwehrspieler in der neuesten Episode unseres Amateurfußball-Podcasts „Schiri, der hat schon Gelb!“, der im zweiwöchentlichen Rhythmus auf unseren Internetportalen, im E-Paper sowie auf den gängigen Streaming-Apps verfügbar ist. Haben Sie Vorschläge für einen Gesprächspartner? Senden Sie eine E-Mail an schiri-podcast@web.de