Vechelde. Beim Infoabend am Vechelder Gymnasium galt die 2-G-plus-Regel.

Für die 95 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs am Julius-Spiegelberg-Gymnasium Vechelde (JSG) hatte die Fachgruppe Politik/Wirtschaft unter der Leitung von Klaus Nührig einen Berufsorientierungsabend organisiert. Unter strenger Beachtung der 2-G-plus-Regel informierten 23 Referenten, verteilt auf 17 Klassenräume, interessierte Schüler in drei jeweils 30-minütigen Gesprächsrunden. Das teilt die Schule mit.

Wer hätte erwartet, dass sich Rechtspfleger um Versteigerungen und die Beschlagnahme von Flugzeugen kümmern und Anträge für Personen bearbeiten, die Gewalt erlebt haben und Schutz suchen? Dass ein Anwalt und ein Architekt auch mit Zahlen gut umgehen können müssen und dass der Sozialpädagoge der Jugendhilfe in Notfällen auch nachts ein Kind aus einer Familie holen muss?

Referenten zeigen auch negative Seiten des Berufes auf

Wie wichtig es ist, mit Leidenschaft für seinen Beruf zu brennen, betonte auch Professor Dr.-Ing. Carsten Schilde, Leiter des Forschungsbereichs „Partikelsimulation & Funktionsstrukturen“ der TU Braunschweig. Bei ihm gewann Malte Kern Einblick in die Arbeit eines Bio- und Chemieingenieurs und fand es sehr ansprechend, „dass die Karrieremöglichkeiten nicht durch eine rosarote Brille vorgestellt wurden, sondern auch Dinge gesagt wurden, die aus Sicht der Gäste nicht so laufen, wie sie es gerne hätten. Jetzt habe ich über ein Maschinenbaustudium nachgedacht und überlege mir, ein freiwilliges Praktikum zu absolvieren“.

Durch einen Berufsinfoabend fand Tim Wanagat den Traumberuf

Zu der großen Gruppe, die sich für Betriebswirtschaft interessiert und sich deshalb bei den Referentinnen der Ostfalia über das Studium des Sportmanagements oder des Tourismusmanagements erkundigte, gehören Timea Kiss und Fabio Surmiak. Ihnen gefiel es, viele relevante Informationen über den beruflichen Alltag, die Studienzeit, die verlangten Fähigkeiten und die Vielfalt des Berufs zu erhalten. Dass auch über die Schattenseiten eines Berufs berichtet wurde, überzeugte Chiara Bittner: „Ein Berufsfeld kann ich nun für mich ausschließen, aber für Psychologie interessiere ich mich jetzt noch viel mehr.“

Wie sehr ein Infoabend den Berufsweg bestimmen kann, bewies Fähnrich Tim Wanagat, der sich bei der Bundeswehr zum Piloten für Transportflugzeuge ausbilden lässt. Er hatte als Schüler am JSG beim Berufsinfoabend eine Berufsperspektive für sich gefunden, an die er vorher niemals gedacht hatte.