Vechelde. Die Vechelder Orte haben je ein Baugebiet fertiggestellt, in Wedtlenstedt ist noch eines in der Mache. Pläne sehen aber weiteren Bedarf bis 2030.

. Bettmar und Wedtlenstedt – zwei Ortschaften in der Gemeinde Vechelde, die eines gemeinsam haben: Gerade sind sie durch jeweils ein neues Wohngebiet gewachsen, da laufen bereits Überlegungen für weitere Baugrundstücke. Wobei in Wedtlenstedt sogar derzeit noch ein weiteres Baugebiet – Eichhof II – im Entstehen ist.

Wedtlenstedt: Das Wohnbaugebiet südlich des Ackerwegs in Wedtlenstedt – in unmittelbarer Nähe zur Kindertagesstätte und zur Grundschule – ist mit 36 Bauplätzen fertig gestellt; im „Eichhof II“ nahe dem Kanal entsteht gerade ein weiteres mit 25 Grundstücken. Just in diesem Moment sieht eine aktuelle Analyse der Vechelder Rathausverwaltung und ihres Braunschweiger Planungsbüros die Möglichkeit, am Ostrand von Wedtlenstedt – zwischen Stadtweg und Verlängerung Ackerweg – noch ein Wohngebiet auszuweisen.

Dr. Helmut Doll, Ortsbürgermeister in Wedtlenstedt, rät zur Gelassenheit: „Unser Bedarf an Baugrundstücken ist bis 2027 erfüllt“, ist Doll überzeugt – auch die Analyse sehe das so. Dieses Gebiet am Ostrand sei also allenfalls etwas für die Folgezeit. „Wir sollten uns in Wedtlenstedt jetzt erst mal ein bisschen Zeit geben zum Luft schnappen“, ist Doll überzeugt – und verweist auf die insgesamt 61 Baugrundstücke in den beiden aktuellen Wohngebieten.

Was die Integration der Neubürger anbelangt, weiß Doll aus Erfahrung: „Wir müssen denjenigen, die zu uns ziehen, die Zeit geben anzukommen.“ Letztlich lasse sich eine Teilnahme an örtlichen Veranstaltungen wie dem Volksfest nicht erzwingen: „Da sollten wir nicht ungeduldig werden“ – auch wenn der eine oder andere in Wedtlenstedt sich über eine mangelnde Teilnahme beklage.

Unabhängig davon, dass der Zuzug von Neubürgern – in erster Linie sind es Familien mit jungen Kindern – die Grundschule und die Kindertagesstätte in Wedtlenstedt stärke, warnt Doll vor falschen Erwartungen: Zu glauben, mit den Wohnbaugebnieten und damit mit den Neubürgern bekämen wir „in Wedtlenstedt vielleicht auch mal einen kleinen Bäckerladen mit Café“, sei eine Illusion – „auch wenn ich mich über einen Bäcker sehr freuen würde“. Gleichwohl ist Doll überzeugt: „Es war richtig, die beiden Baugebiete am Ackerweg und ,Eichhof II’ auszuweisen.“ Schließlich gebe es – nicht zuletzt aufgrund der Niedrigzinsphase – ein große Nachfrage nach Baugrundstücken.

Bettmar: Ausgebucht ist im Ort das Baugebiet „Bettmar-Südwest“ auf dem Gelände des ehemaligen Betonpflastersteinwerks mit 26 Bauplätzen. „Ich kann noch nicht abschätzen, ob und wann wir ein neues Wohnbaugebiet benötigen“, erklärt Ortsbürgermeister Lothar Kothe. Die besagte Analyse sieht für Bettmar bis zum Jahr 2030 weitere Baugebiete am Westrand vor: westlich der Schäferstraße sowie westlich „An der Landvogtei“.

In „Bettmar-Südwest“ hätte der Ortsrat gerne den Bau eines Zwei- und/oder Vierfamilienhauses gesehen – doch dazu ist es nicht gekommen. „Dabei gibt es in Bettmar Menschen, denen ihr Haus zu groß geworden ist, die aber gerne weiterhin in einer Zweieinhalbwohnung im Ort leben wollen“.

Aus Kothes Sicht sollte das Naturfreibad ein Grund sein für Familien mit Kindern, nach Bettmar zu ziehen. „Sie sind auch wichtig für die Grundschul-Außenstelle und den Spielkreis in Bettmar“, ist der Ortsbürgermeister überzeugt – schließlich stehe die Grundschul-Außenstelle immer mal wieder auf der Tagesordnung. Auch Kothe will den Neubürgern Zeit geben: „Vielleicht müssen sie erst mal das eine oder andere Volksfest mit uns feiern.“ Dazu ist bald Gelegenheit, denn vom 5. bis 7. Juli steigt in Bettmar das nächste Volksfest.