Denstorf. In einer Anfrage möchten Oliver Schatta und Christoph Plett von der Landesregierung wissen, wie die Verkehrssituation zu verbessern ist.

Die Bundesstraße 1 (B 1) in Denstorf – sie dürfte nach der Autobahn 2 im Landkreis Peine die am meisten befahrene Straße im Landkreis Peine sein. Vor allem zu Stoßzeiten – wenn der Berufsverkehr auf der B1 liegt – ist ein Einbiegen von einer anderen Straße auf diese Bundesstraße ein schwieriges Unterfangen, bei dem Geduld und Ausdauer gefragt sind. Oft genug kommt es dabei zu Unfällen oder zumindest zu Beinah-Unfällen. Die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Schatta (Braunschweig-Süd/Vechelde) und Christoph Plett (Peine) sprechen von einem „täglichen Verkehrschaos, das aufgrund der zunehmenden Verkehrsdichte in Denstorf herrscht“. In einer Kleinen Anfrage an die SPD/CDU-geführte Landesregierung befassen sich die beiden Christdemokraten insbesondere mit der Situation der B1 in Denstorf im Einmündungsbereich mit der Kreisstraße 52 (K52) in Richtung Wedtlenstedt.

„Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind in Denstorf bisher diskutiert und mit welcher Begründung wieder verworfen worden?“ sowie „Was kann die Landesregierung beziehungsweise die zuständige Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel zur Entschärfung der Situation in Denstorf beitragen?“: Diese Fragen stellen Schatta und Plett der Landesregierung.

Diskutiert wird über die Situation im Bereich B1 (Heerstraße) und K52 (Denstorfer Straße) in Denstorf schon seit Ewigkeiten: An dieser Kreuzung eine Ampel zu errichten, hat die Landesbehörde allerdings wieder als unpraktikabel verworfen (wir berichteten). Das Problem: Auf der B1 befindet sich deutlich mehr Verkehr als auf der K52 – wenn also die Autofahrer auf der K52 „Grün“ haben, staut sich der Verkehr auf der B1 gleich gewaltig. Selbst die Möglichkeit, eine Ampel einzurichten, die nur zur Rushhour eingeschaltet wird, hat die Landesbehörde nicht verwirklicht. Dennoch sagen Schatta und Plett: „Eine Ampel in dem Kreuzungsbereich würde zumindest für die Fußgänger und Radfahrer die Situation verbessern.“ Es wird also spannend sein zu hören, welche Möglichkeiten zur Entschärfung dieser Situation die Landesregierung sieht.

Jedenfalls sind Schatta und Plett überzeugt: „Entlang der B1 zwischen Braunschweig und Hildesheim ist die Verkehrssituation in einigen Ortschaften deutlich besser geregelt als in Denstorf.“ So gebe es beispielsweise in Hoheneggelsen, Feldbergen und Kemme (alle Landkreis Hildesheim) bei der Einfahrt in die Ortschaften verkehrsberuhigende Vorkehrungen. „Zudem haben fast alle Ortschaften entlang der B1 mindestens eine Fußgängerampel, die das Überqueren der B1 für Anwohner zu Fuß oder als Radfahrer ermöglicht“, erinnern die beiden Landespolitiker (in Denstorf gibt es an der B1 keine Ampel/Fußgängerampel). Eine verkehrstechnisch ähnliche Lage wie in Denstorf herrsche in Bettmar (Landkreis Hildesheim) vor. „Dort wurde an der Kreuzung Bundesstraße 1/Landesstraße 411 eine Ampelschaltung aufgebaut, innerorts gibt es sogar noch eine Fußgängerampel“, erinnern Plett und Schatta. Allerdings: Für den Landkreis Hildesheim ist die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover zuständig. Nebenbei: Immerhin gibt es an beiden Ortseinfahrten in Denstorf an der B1 dauerhaft installierte Geschwindigkeitsanzeigegeräte, die die Autofahrer zum Langsamfahren (50 Stundenkilometer) anhalten sollen.

Für die Denstorfer ist der Verkehr auf der B1, die den Ort zerschneidet, eine besondere Belastung. Dazu kommt die außergewöhnliche Situation in Denstorf: Der größte Teil des Dorfs befindet sich südlich der B1, die Sportanlagen des TSV Denstorf und die Grundschule in Wedtlenstedt, die die Denstorfer Kinder besuchen, jedoch nördlich der Bundesstraße. „Regelmäßig müssen die Bewohner die viel befahrene B1 queren, ohne dass eine Ampelanlage vorhanden ist“, bedauert Enrico Jahn (CDU), Ortsbürgermeister in Denstorf/Klein Gleidingen: „Das ist besonders für Kinder, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren möchten, eine Herausforderung.“ Hinzu komme eine steigende Lärmbelastung und durch das hohe Verkehrsaufkommen eine erhöhte Unfallgefahr, besonders im Kreuzungsbereich der B1/K52. Allerdings: Laut Polizei ist diese Kreuzung kein Unfallschwerpunkt.