Vechelde. Die Ostkreiskommune erhält demnach Betriebskostenzuschüsse. Hasso Becker ist Ortsvorsteher in Fürstenau, Hartmut Marotz wird geehrt.

. Ohne Aussprache hat der Vechelder Gemeinderat diesen Tagesordnungspunkt abgehandelt – eine Formsache: Einstimmig hat das Gremium der Vereinbarung der Ostkreiskommune mit dem Landkreis Peine zur künftigen Finanzierung der Kindergärten abgesegnet.

Für den Vechelder Bürgermeister Ralf Werner ist dies aber ein sehr wichtiger Beschluss gewesen – schließlich vertritt er als Vorsitzender des Städte- und Gemeindebunds im Kreisverband Peine alle Gemeinden im Landkreis. Und die mit dem Landkreis ausgehandelte Vereinbarung wird nur wirksam, kreisweit alle sechs Landgemeinden und die Stadt Peine ihr zustimmen – und natürlich der Kreistag. Doch danach sieht es aus.

Laut dieser neuen Vereinbarung, die vom 1. Januar 2019 mindestens bis zum 31. Dezember 2022 gilt, zahlt der Landkreis den Gemeinden und der Stadt als Betriebskostenzuschuss 112 Euro pro Monat und Regelkindergartenplatz – bislang hat er nichts dafür gegeben. Zudem gibt der Kreis den besagten Kommunen weiterhin monatliche Zuschüsse für Krippenplätze (150 Euro je Halbtagsplatz und 200 Euro je Ganztagsplatz) sowie Investitionszuschüsse für den Bau von Kindertagesstätten (Kindergärten und Krippen). Hintergrund ist, dass Kindertagesstätten eigentlich Aufgabe des Landkreises wären, aber die Landgemeinden und die Stadt sie für ihn übernehmen.

Eine besondere Ehrung erhielt Hartmut Marotz: Der Sozialdemokrat gehört dem Gemeinderat seit 1972 an – mit einer neunjährigen Unterbrechung, in der Marotz als Gemeindedirektor in Lengede gearbeitet hat, und einer zweijährigen Auszeit nach seiner Pensionierung als hauptamtlicher Vechelder Bürgermeister. In diesen – unterm Strich – 35 Jahren im Gemeinderat habe Marotz „überwiegend in herausragender Position“ gearbeitet, betonte Bürgermeister Ralf Werner, der den Vechelder mit einer Urkunde und einem Präsent bedacht hat. Gemeint ist damit, dass Marotz SPD-Ratsfraktionschef sowie ehrenamtlicher und hauptamtlicher Bürgermeister gewesen ist und derzeit als Ratsvorsitzender fungiert.

Eine andere Personalie betrifft Fürstenau: Nach rund zwei Jahren hat Martin Knoche sein Amt als ehrenamtlicher Ortsvorsteher in dem Dorf abgegeben. Zu seinem Nachfolger hat der Gemeinderat Hasso Becker bestimmt – er ist bekannt als stellvertretender Ortsbrandmeister der Feuerwehr Sierße/Fürstenau. Kurios: Becker und Knoche sind in Fürstenau Nachbarn.

Eine Neubaugebiet bekommt die Ortschaft Sonnenberg: Laut dem Bebauungsplan, der die Zustimmung im Gemeinderat gefunden hat, soll zwischen der Straße „Am Lindenberg“ und dem Kanal ein Wohngebiet mit 24 Bauplätzen entstehen – nur die Grünen wandten sich dagegen.

Die Ablehnung des gesamten übrigen Gemeinderats musste Ratsmitglied Waldemar Hänsel (FDP) bei seinem Antrag erfahren: Der Liberale hat gefordert, die Gemeinde möge sich mit ihrem Vergabeverfahren von Aufträgen der „Zentralen Beschaffungsstelle des Landkreises Peine“ anschließen, wie es andere Kreisgemeinden getan hätten. „Das würde für unsere Gemeinde zu schnelleren, effizienteren und vor allem rechtssicheren Vergaben führen“, war Hänsel überzeugt – vergebens, auch eine probeweise Vergabe der Vechelder Aufträge durch den Landkreis wurde im Rat abgelehnt.

Werner erklärte klipp und klar, eine Inanspruchnahme der Vergabestelle des Landkreises sei nicht erforderlich, denn sie bedeute keineswegs eine „Steigerung von Geschwindigkeit, Effizienz und Rechtssicherheit“. Auf Nachfrage von Romec Manns führte der Bürgermeister aus: Die Kreis-Vergabestelle werde zum einen nicht unentgeltlich für die Gemeinde tätig, zum anderen könne die Rathausverwaltung bei einer Übertragung dieser Aufgabe an den Landkreis kein Personal einsparen.