Vechelde. Als Grund gibt die Wolfenbütteler Behörde die im Vergleich zu einer herkömmlichen Kreuzung höheren Kosten an. Baubeginn könnte im Jahr 2020 sein.

. Autostaus auf der Köchinger Straße an der Kreuzung mit der Hildesheimer Straße – solche Situationen sollen in Vechelde mit dem Umbau in diesem Bereich der Vergangenheit angehören. Auf unserem Internetportal Alarm38 schlägt ein Leser allerdings statt einer Kreuzung an der Stelle einen Kreisel vor.

„Mit einem Kreisverkehr anstelle der Kreuzung könnten wir dort die Ampelanlage und somit Strom sparen“, argumentiert der Leser: „Zudem würde ein Kreisverkehr den Verkehr viel flüssiger machen als eine Kreuzung.“ Berücksichtigt werden müssten jedoch beim Kreisel auch Querungshilfen für Fußgänger wie bei dem in Wahle.

Über einen Kreisverkehr nachgedacht hat die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel, die wegen der Landesstraßen (Köchinger Straße/Peiner Straße) die Planungen für den Kreuzungsumbau vornimmt. „Wir haben den Kreisel aber wieder verworfen“, sagt Michael Peuke, stellvertretender Leiter der Landesbehörde, und begründet das unter anderem mit den Ausgaben: „Ein Kreisverkehr an dieser innerörtlichen Kreuzung könnte eine Million Euro kosten." Kürzlich habe die Behörde einen Kreisel außerhalb einer Ortschaft in freier Landschaft angelegt und dafür 650.000 Euro bezahlt. „Innerörtlich wäre er jedoch deutlich teurer“, ist Peuke überzeugt.

Diese hohen Kosten hängen auch damit zusammen, dass „wir dort in Vechelde bei einem Kreisel erheblich an allen Straßenästen – also an der Köchinger Straße, Hildesheimer Straße und Peiner Straße – arbeiten müssten“, führt der stellvertretende Behördenleiter aus. Zudem müsste der Kreisel einen Durchschnitt von 30 Metern (ohne Nebenanlagen) haben, so dass „wir einen Teil des Kirchengrundstücks benötigen würden“, sagt Peuke weiter. Das wäre aber wegen der Stützmauer am Kirchengrundstück zur Hildesheimer Straße/Peiner Straße nicht unproblematisch.

Also bleibt es bei der Kreuzung, auf die nach dem Umbau alle Straßen senkrecht führen werden – die Verschwenkung auf der Route Köchinger Straße/Peiner Straße fällt also weg. Es bleibt auch bei der Ampel, wobei es auf der Köchinger Straße eine Rechtsabbiegespur auf die Hildesheimer Straße gibt (also dort künftig weniger Straus). Das frühere Geschäftshaus (Bähsel) an der Hildesheimer Straße/Ecke Köchinger Straße wird abgerissen, so dass für die Kreuzung mehr Platz zur Verfügung steht – ein neues Gebäude ist aber geplant.

Peuke gibt die Gesamtkosten für das Vorhaben mit 589.000 Euro an: 400.000 Euro als Baukosten und 189.000 Euro für weitere Ausgaben (Grunderwerb). In dem Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren) sind die Anregungen und Bedenken zu dem Vorhaben eingegangen. „Dazu nehmen wir nun Stellung“, kündigt Peuke an. Wahrscheinlich sei, dass der Landkreis Peine als Genehmigungsbehörde (Planfeststellungsbehörde) einen Erörterungstermin ansetzt, bei dem die Stellungnahmen mit den Einwendern diskutiert werden.

Im nächsten Jahr könnte bei glattem Verlauf die Baugenehmigung erteilt werden, Baubeginn wäre demnach frühestens 2020. „Während des Umbaus muss die Kreuzung voll gesperrt werden“, erklärt Peuke. Deshalb sei zu klären, ob die Umleitungsstrecken während der Kreuzungsneugestaltung auch frei seien.