Vechelde. Der gebürtige Vechelder Oliver Timpe und Elisabeth Heller begeistern als „Mister Moon“ und „Lady Sunshine“ das Publikum im Peiner Forum.

Elisabeth Heller und Oliver Timpe, die als „Lady Sunshine & Mister Moon“ auftreten, sind in den vergangenen drei Jahren bretterfest geworden. Mit anderen Worten: Seit ihrem Konzert 2015 im kuscheligen Bürgerzentrum in Vechelde haben sie ihr Können so vervielfacht, dass sie mittlerweile auch auf großen Bühnenbrettern bestehen können, wie am Mittwoch im vollbesetzten Peiner Forum zu erleben war. Diesmal stand ihr Programm unter dem fragenden Titel „Kann denn Schlager Sünde sein?“

Die Antwort: Natürlich nicht, wenn die Lieder aus der so genannten „guten, alte Zeit“ so dargeboten werden wie von diesem Duo. Oliver Timpe und Elisabeth Heller haben alles drauf, was für eine solche Show erforderlich ist. Dazu gehört auch viel Humor. Sie busseln und küssen sich, beispielsweise in dem Ohrwurm aus dem Jahre 1962, in dem es heißt, dass Lady Sunshine und Mister Moon von einem Märchen träumen, „aber ein Pärchen werden sie nie“.

Von wegen: Oliver Timpe und Elisabeth Heller sind auch privat ein Paar. Der gebürtige Vechelder lebt mit seiner Partnerin seit 2009 in Niederösterreich. Elisabeths Wiener Dialekt ist allerliebst anzuhören, wenn sie in bodenlanger Robe Marlene Dietrichs Hit „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ mit ihrer angenehm geschmeidigen Alt-Stimme singt und eben nicht so verrucht wie dereinst die Dietrich. Wie Oliver und Elisabeth grundsätzlich vermeiden, die Originale zu kopieren.

Ihr Programm ist eine Mischung aus Operetten-Seligkeit, beliebten Film-Melodien, Schlager-Revue und Varieté. Sie wechseln oft die Kostüme und erinnern in ihren rasanten Tanzdarbietungen mit verblüffenden Hebefiguren an Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler. Oliver Timpe überzeugt mit kräftiger Stimme, jongliert mit Bällen und wechselt gar die Schuhe, um dann wie einst Fred Astaire zu steppen. Schließlich singen sie auch Eigenkompositionen, so den Titel „Ich lass mich heute scheiden“, den sie als Flitterwochen-Fox ankündigen. Begleitet werden sie von einem Quintett, das sich „Guten-Morgen-Orchester“ nennt.

Die fünf Musiker, zu denen auch Elisabeths Bruder Matthias Heller gehört, bilden ein Gute-Laune-Ensemble, das angenehm zurückhaltend spielt und in den reinen Instrumental-Blöcken so prächtig jazzen darf, dass es an Paul Kuhns Swing-Legenden erinnert. Das Publikum, das bei einigen Liedern mitsang, dankte nach zwei Stunden mit stürmischem Beifall und erhielt zwei Zugaben, darunter den Welt-Hit „Lili Marleen“.