Vechelde. Die Peiner Biologische Arbeitsgemeinschaft hat am Ostrand von Vechelde auf rund 5000 Quadratmetern ein ökologisches Kleinod angelegt.

. Das Tierartensterben im Allgemeinen und das Insektensterben im Besonderen – vielerorts ist das ein Gesprächsthema, in den Medien wird darüber dramatisch berichtet. In Vechelde zeigt die Peiner Biologische Arbeitsgemeinschaft (PBA), wie mit vergleichsweise kleinen Mitteln ein Beitrag zum Umweltschutz zu leisten ist – mit einer rund 5000 Quadratmeter großen Wiese.

Vor drei, vier Jahren hat die PBA das Gelände am Ostrand von Vechelde – südlich der Hildesheimer Straße am Ortsausgang in Richtung Denstorf – von einer Privatperson gekauft. „Inzwischen befinden sich dort 30,35 standortgerechte, also ortsübliche Obstbäume, die wir gepflanzt haben“, beschreibt Hans-Werner Kuklik, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft.

Das Charakteristische an solchen Streuobstwiesen sei, dass die Bäume einen recht großen Abstand (zehn bis 15 Meter) zueinander haben und dazwischen eine Wiesenlandschaft entsteht. „Überwiegend sind es Apfelbäume, aber es sind auch Birnenbäume sowie Pflaumen- und Zwetschgenbäume dabei“, zählt Kuklik auf.

Alle diese Bäume sind auf Hochstamm gepflanzt. „Die niederstämmigen Obstbäume, die oft in Privatgärten angepflanzt werden, sind aus ökologischer Sicht nicht so ratsam“, setzt Kuklik hinzu. „Unsere Wiese ist frei zugänglich – jedermann kann also das Obst pflücken“, sagt zwar der Groß Bültener. Aber in Zukunft, wenn die Obstmenge größer sein wird, könnte es durchaus dazu kommen, dass die PBA an Obsttagen die Erträge – zusammen mit Öko-Informationen – anbietet.

Welchen ökologischen Wert haben Streuobstwiesen? „Schon vor Jahrhunderten sind solche Wiesen angelegt worden, so dass sich dort im Laufe der Zeit bestimmte Tier- und Pflanzenarten abgesiedelt haben“, blickt Kuklik zurück. Nach dem Verschwinden vieler dieser Wiesen gehe es nun darum, wieder neue anzulegen, um für diese Tiere und Pflanzen einen Lebensraum zu schaffen.

Als Beispiel nennt der Biologe den Steinkauz sowie Insekten wie Hornissen, Wildbienen und bestimmte Käfersorten. Die extensive Wiesennutzung komme zudem vielen Wildkräutern entgegen. Wichtig sei dabei aber, dass „die Wiese gemäht und das Mähgut abgeräumt wird“, führt Kuklik aus. Denn nur auf diese Weise würden bestimmte Pflanzen wie Brennesseln die Wildkräuter nicht verdrängen können.

Auf der Vechelder Streuobstwiese der PBA befindet sich auch ein „Bienenbaum“: ein Eichenbalken mit Bohrlöchern, der an einem Eisenfuß in der Erde verankert ist und sich an einem Baumpfahl befindet – er soll ein Zuhause für Wildbienen werden.