Ilsede/Lengede. Die Grünen sammeln Unterschriften in Ilsede und Lengede zum Volksbegehren Artenvielfalt.

„Gemeinsam für wieder mehr Tier- und Pflanzenarten – Jede Unterschrift zählt!“ Unter diesem Motto ist das landesweite Volksbegehren zur Artenvielfalt in Niedersachsen jetzt auch in Ilsede und Lengede gestartet. Das teilt der Ortsverband Fuhsetal der Grünen mit. Der Startschuss fiel symbolisch vor den Rathäusern der beiden Gemeinden. Denn in die Rathäuser wandern nach und nach die Unterschriften für das Volksbegehren und von dort zur Landeswahlleiterin.

„Das Ziel ist, das Artensterben bei Insekten, vielen anderen Tier- und Pflanzenarten endlich wirksam zu stoppen. Die Menschen in Bayern haben es vorgemacht. Dort ist ein solches Volksbegehren inzwischen Gesetz geworden“, erläutern Steffi Weigand und Manfred Plätzer aus Ilsede, beide im Vorstand des Grünen-Ortsverbandes Fuhsetal. Andrea Bode und Lutz Güntzel von den Grünen Lengede ergänzen: „Es geht darum, dass nicht noch mehr Insekten, Vögel oder heimische Wildpflanzen aussterben. Ohne Bienen, Schmetterlinge, Blumenwiesen, ohne eine ausreichende Artenvielfalt funktioniert keine Landwirtschaft, werden Obstbäume nicht bestäubt, bleiben Waldböden nicht intakt, werden die Landschaft und die Tierwelt ärmer. Das erleben wir auch in unseren Gemeinden sehr konkret. Deshalb müssen wir jetzt aktiv werden.“

Die Grünen aus Ilsede vor dem Rathaus.
Die Grünen aus Ilsede vor dem Rathaus. © privat

Mittlerweile unterstützen rund 160 Organisationen das Volksbegehren, das der Naturschutzbund Deutschland, der Berufs- und Erwerbs-Imker-Bund und die Grünen Niedersachsen auf den Weg gebracht haben. Landesweit sind mindestens 610.000 Unterschriften notwendig. Dann muss der Landtag in Hannover sich mit dem Gesetzentwurf für mehr Artenvielfalt beschäftigten. Lehnt er ab, gibt es eine direkte Volksabstimmung.

Was soll das Volksbegehren konkret erreichen? Eine vielfältigere Landschaft mit mehr Blühflächen, Grasstreifen und anderen Biotopen; generell weniger Pestizide in der Landwirtschaft und gar keine in Schutzgebieten; mehr Ökolandbau; Vorrang für Natur- und Klimaschutz in den Wäldern, Schutz für Brutgebiete von Wiesenvögel und Erhalt von artenreichen Wiesen. Dafür braucht es klare Vorgaben und Regeln – und auch Entschädigungen dort, wo diese Vorgaben die bisherige Landwirtschaft im Interesse der Artenvielfalt einengen. Die Landesregierung hat unter dem Druck des Volksbegehrens ankündigt, zu mehr Artenschutz bereit zu sein. „Ankündigungen sind noch keine Taten. Deshalb braucht es das Volksbegehren“, erklärt Steffi Weigand. Es sollen Unterschriftenlisten in beiden Gemeinden überall dort ausgelegt werden, wo Geschäfte und andere Einrichtungen dazu bereit sind. Zudem sammeln viele privat Unterschriften. Wer Interesse an Unterschriftenlisten und Info-Material hat, wendet sich an den Ortsverband Fuhsetal per E-Mail an: ov-fuhsetal@gruene-peine.de.