Ilsede. Die Ilseder Beauftragten – Julia Kögler (Gleichstellungs) und Zican Yalcin (Integration) – setzen mit dem Hissen von Flaggen ein Zeichen.

. Buchstäblich Flagge zeigt die Gemeinde Ilsede gegen Gewalt: Am Freitag hat sie zwei Fahnen der Frauenrechtsorganisation „Terre de Femmes“ mit der Aufschrift „frei leben“ vor dem Rathaus in Groß Ilsede gehisst. Anlass ist der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Ilsede, Julia Kögler, und die Integrationsbeauftragte Zican Yalcin, die diese Aktion initiiert haben, erinnern, jede dritte Frau in Deutschland sei von sexueller und/ oder körperlicher Gewalt betroffen oder bedroht. „Die Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen, dass in Deutschland im vergangenen Jahr 140.000 Fälle von häuslicher Gewalt angezeigt worden sind – die Dunkelziffer dürfte um ein vielfaches höher“, erklärt Julia Kögler.

„Laut Bundesfamilienministerium ist Zuwanderung kein entscheidender Faktor bei häuslicher Gewalt“, betont Zican Yalcin. Faktoren seien vielmehr Alkohol, Geldsorgen und psychische Probleme.

Das Hilfetelefon in 17 Sprachen ruft zur Mitmachaktion „schweigenbrechen“ auf. „Das Thema Gewalt gegen Frauen muss auf die öffentliche Tagesordnung“, fordern die beiden Beauftragten. Besondern wichtig sei Prävention sowie die finanzielle Absicherung von Frauenhäusern und von entsprechenden ambulanten Hilfe- und Betreuungsangeboten. mey