Adenstedt. Die Feuerwehr erläutert, was bei so einem Einsatz wegen der Airbags zu beachten ist. Das ist auch wichtig für Ersthelfer!

Zwischen den Ortschaften Gadenstedt und Bierbergen gab es am frühen Montagmorgen einen schweren Unfall mit einem PKW. Der Fahrer wurde dabei eingeklemmt, war laut Aussage der Rettungskräfte aber ansprechbar. Insgesamt waren 4 Ortsfeuerwehren mit 50 Einsatzkräften vor Ort.

Die Polizei Peine teilte zu dem Unfall mit, dass der Wagen auf der Strecke von Adenstedt nach Bierbergen gegen 6.15 Uhr aus noch ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn abgekommen sei. Der 29 Jahre alte Fahrer sei mit seinem VW Golf gegen einen Baum geprallt.

„Der Fahrzeugführer musste von der Feuerwehr aus seinem Fahrzeug befreit werden. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht“, so die Polizei weiter. Der PKW sei nicht mehr fahrbereit gewesen, habe abgeschleppt werden müssen. Zur Schadenshöhe könnten derzeit keine Angaben gemacht werden.

Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete Rainer Czach, Pressesprecher der Feuerwehren der Gemeinde Ilsede, dass die Feuerwehr die Fahrertür des stark zerstörten Fahrzeugs mit dem Spreizer geöffnet habe. Auch in diesem Fall sei noch das Dach des Wagens durch Durchtrennen des Blechs abgenommen worden. So könne ein Verletzter in der Regel noch auf dem Fahrersitz von den Ärzten besser versorgt und später aus dem Wagen geborgen werden. Das sei auch bei diesem Unfall so geschehen.

Die Airbags, auch die seitlichen an der Tür, waren durch den Aufprall alle ausgelöst. Ist das nicht der Fall, können sie durch eine unkontrollierte Auslösungsexplosion eine große Gefahr für die Retter sein.

Deswegen übten die Feuerwehren regelmäßig an Autos (vom Schrottplatz), um die technischen Geräte richtig an- und einzusetzen, so Rainer Czach. Zudem gebe es von den Herstellern Informationen über die in den verschiedenen Modellen eingebauten Airbags.

Um das Auslösen eines Airbags zu verhindern, wenn ein Verletzter noch im Sitz versorgt werden muss, gebe es auch Geräte. Der Feuerwehr-Sprecher nennt die „Lenkradspinne“, die über das Steuer des Wagens und dessen Airbag gezogen werde. Zudem gelte für die Retter: Möglichst nur die Arme in den Innenraum, nicht den Kopf!

Ein Airbag wird bei einem Aufprall durch Sensoren ausgelöst. Während des Aufblasens des Luftsacks zum Prallschutz entsteht manchmal eine sichtbare weiße Wolke. Dies sind jedoch keine Verbrennungsprodukte des Treibgemisches, sondern ist Talkum-Pulver. Das soll die Hülle des Luftsackes immer trocken und entfaltungsfähig halten.

Rainer Czach bestätigt die Information aus üblichen Erste-Hilfe-Kursen: Talkum ist wie Staub, daher sollte es möglichst nicht in die Lunge gelangen. Denn da bleibt es dann. Deswegen gilt für alle Retter, wenn sich die Tür des Wagens noch öffnen lässt: Mit der Tür mitgehen beim Öffnen! Die Talkum-Wolke kann so entweichen und muss nicht am Fahrzeug eingeatmet werden.