Meerdorf. Das Mahnmal wird in der Ortschaft im Landkreis Peine feierlich freigelegt. Der Stolperstein erinnert an ein Meerdorfer Opfer der Nazis.

Auf Initiative des Heimatvereins Meerdorf wurde jüngst auf dem Gehweg vor dem Haus in Meerdorf, an dem der aus der Ukraine kommende Fremdarbeiter polnischer Staatsangehörigkeit Jacob Worobec am 6. März 1945 gegen 23 Uhr erschossen wurde, eine Gedenkplakette in Form eines Stolpersteines freigelegt. Über die Freilegung berichtet der Verein in einer Mitteilung.

So sieht er aus, der Stolperstein in Meerdorf.
So sieht er aus, der Stolperstein in Meerdorf. © Heimatverein Meerdorf e.V.

Bernd Meier vom Vorstand des Heimatvereins erläuterte der Versammlung die Geschehnisse am 6. März 1945. Jochen Hansmann, als Vertreter des Ortsbürgermeisters und des Ortsrates, bezog politisch Stellung zu den Geschehnissen und machte deutlich, dass es wichtig sei, Zeichen zu setzen und sich gegen das Vergessen zu stemmen – gerade jetzt, wo bestimmte Parteien rechtes Gedankengut wieder salonfähig machen wollen. Pfarrerin Agnes Vollmer-Doerk zitierte aus der Bibel den Brudermord von Kain und Abel und schlug einen Bogen zu dem russischen Regimegegner Navalny, der vor seinem Tod gesagt habe, dass Gott Gerechtigkeit schaffen werde.

Die Enkeltochter des Erschossenen war bei der Freilegung des Stolpersteines in Meerdorf anwesend.
Die Enkeltochter des Erschossenen war bei der Freilegung des Stolpersteines in Meerdorf anwesend. © FMN | Heimatverein Meerdorf e.V.

Freigelegt wurde der Stolperstein der Mitteilung zufolge schließlich von Kathrin Lux Mahdi-Hegewald, die extra aus Potsdam zu ihrem Elternhaus zurückgekehrt war, um – sichtlich bewegt – die Gedenkplakette freizufegen. Sie hatte erst vor kurzem erfahren, dass sie die leibliche Enkeltochter des Mannes ist, der im Alter von 32 Jahren in Meerdorf erschossen wurde.

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