Bülten. Es braucht Menschen, die mutig vorangehen, das erfahren die Besucher im Regionalgottesdienst mit anschließendem Lutherschmaus.

Gut besucht war der Regionalgottesdienst zum Reformationstag am Dienstag in der Bültener Kirche. Er war einer von zahlreichen Gottesdiensten, feiert doch die evangelisch-lutherische Kirche immer am 31. Oktober den Umschwung, den Martin Luther um Jahr 1517 verursachte – und der Vieles nach sich zog.

Luther stand als junger Mönch vor den Toren der Wartburg. Der Kaiser hatte die Reichsacht über ihn verhängt. So legte er die Mönchskutte ab und kleidete sich wie ein Ritter. Er wurde zu Junker Jörg. In seinen zehn Monaten auf der Burg übersetzte er das Neue Testament, damit jeder Gottes Wort in seiner Muttersprache lesen konnte. Der Buchdruck sorgte für die Verbreitung, ein Stein kam ins Rollen. So entstand unsere Kirche, weil ein kleiner Mönch seine Zelle verließ“, erklärte Pastor Benjamin Peyk im Gottesdienst.

Beispiele aus der aktuellen Zeit zum Evangelium des Tages

In seiner Predigt bezog sich der Pastor auf das Evangelium des Tages und erzählte Beispiele dazu aus heutiger Zeit. Von der Frau, die nach einem schweren und leidvollen Leben beigesetzt wurde, die aber trotz allem nie den Spaß am Feiern und Tanzen verlor. Er berichtete auch von zwei türkischen Jungen, die über ihren Schatten springen und für Freiheit der Frauen eintreten, und zudem auch von dem Schmied, der beim Kirchentag in Wittenberg im Jahr 1983 ein Schwert zu Pflugscharen schmiedet und in Folge unter dem Regime zu leiden hat.

„Um glücklich zu werden, braucht es Mut. Das zeigen alle diese Beispiele. Gerade heute braucht es solche Menschen, die mutig vorangehen, aber auch solche, die sanftmütig und barmherzig sind, denn sie werden, wie im Evangelium steht, selig sein. Es steht nicht im Evangelium, dass auch die selig sind, die sich nur hinsetzen und klagen“, bekräftigte Pastor Peyk und wies auf das kleine Geschenk hin, das die Gottesdienstbesucher am Eingang erhalten hatten: einen Kühlschrankmagneten mit Flaschenöffner und der Aufschrift „Mutausbruch“.

Lutherschmaus im Gemeindehaus

Mit dem Segenslied, das der Kirchenchor begleitet von Wolfgang Motzka an der Orgel für die Reformationstagsgemeinde sang, ging es für die Gottesdienstbesucher ins benachbarte Gemeindehaus zum gemeinsamen Lutherschmaus, den fleißige Helfer für den Mittag vorbereitet hatten.