Lengede. Phasenweise war der Februar stürmisch – Vom Winter war kaum eine richtige Spur wahrzunehmen.

Aus klimatologischer Sicht ist der Winter 2022/23 bereits Geschichte, da für die statistische Bewertung immer die Monate Dezember, Januar und Februar herangezogen werden. Das Wetter hält sich natürlich nicht an solche klimatologischen Festlegungen, wie uns die Frostnächte zum Märzanfang zeigen. „Winterlich kalt“ war rückblickend eigentlich nur die Woche zwischen dem dritten und vierten Advent. Der Februar begann in Lengede turbulent. Auf der Rückseite eines Sturmtiefs über Skandinavien gelangte hochreichend kalte Meeresluft zu uns. Dabei kam es zu Gewittern, die kurzzeitig kleinkörnigen Hagel abluden. In Spitzenböen wehte der Westwind mit Stärke 8. Am 3. Februar wurde es erneut stürmisch mit Böen der Stärke 7. Gleichzeitig gelangte zunehmend kältere Luft nach Norddeutschland. Lagen die Tageshöchsttemperaturen in den ersten vier Februartagen in Lengede noch bei 7 bis 9 Grad, so kamen sie in der Folgezeit über 3 Grad nicht mehr hinweg. In den Nächten sank das Quecksilber an der Meteorologischen Station in Lengede ab dem 4. Februar kontinuierlich in den Frostbereich und erreichte in der Nacht zum 8. Februar mit minus 5,2 Grad den tiefsten Wert des ganzen Monats.

Hochdruckgebiet über Norddeutschland

Vom 7. bis 10. Februar war auch der Erdboden mehrere Zentimeter in die Tiefe gefroren. In diesem Zeitraum hatte sich ein Hochdruckgebiet im Kerndruck von über 1040 Hektopascal über Norddeutschland gelegt und für das kalte Intermezzo gesorgt. Das Hochdruckgebiet dominierte auch in der zweiten Monatsdekade zunächst das Wettergeschehen. Markant war der dichte Nebel in den Frühstunden und am Vormittag des 12. Februar. Auffallend waren aber auch die für die Jahreszeit hohen Temperaturen. Dieses wurde möglich, weil das Hoch seinen Kern etwas nach Südosten verlagert hatte und mit der Winddrehung von Ost auf Südwest bis West mildere Luftmassen einsickern konnten. Vom 11. bis 16. Februar wurde an der Meteorologischen Station in Lengede 8 bis 9 Grad als täglicher Höchstwert und in den Nächten je nach Bewölkung zwischen plus 7 und minus 1 Grad gemessen. Klimatologisch herrscht in dieser Jahreszeit eigentlich noch Hochwinter.

Atlantische Tiefausläufer

Ab der Monatsmitte endete die bis dahin ruhige Witterung. Atlantische Tiefausläufer übernahmen die Regie. Am 17. und 18. Februar folgten gleich zwei Starkwindtage aufeinander. Die in Lengede gemessenen Spitzenböen erreichten dabei 36 Knoten (=Stärke 8). Außerdem erwärmte sich die Luft am 17. Februar in Lengede auf 14,0 Grad und einen Tag später auf 11,6 Grad. Es regnete auch, jedoch kam nur am 18. Februar mit 7,7 Litern am Bodenstedter Weg, 9,2 Litern am Bolzenkamp (beides in Lengede) und 12 Litern in Woltorf als Beispiele für das Peiner Kreisgebiet eine signifikante Summe zusammen.

Wärmster Tag am 22. Februar

Den wärmsten Tag erlebten wir am 22. Februar mit 14,4 Grad. Allerdings war es in den Frühstunden in Lengede noch 2,7 Grad kalt. Diese milde Phase endete am 24. Februar, nachdem die Kaltfront eines über Südskandinavien nach Osten ziehenden Sturmtiefs unseren Raum überquerte. Dabei fiel zeitweise Schneeregen. Die Temperaturen erreichten tagsüber kaum mehr als 6 Grad und gingen in den letzten drei Februarnächten auf minus 2 bis minus 4 Gad zurück.

Bilanz

In der Bilanz fällt der Februar mit einer Mitteltemperatur von 4,2 Grad um 1,6 Grad zu warm aus und bot nur 11 Frostnächte und keinen Eistag. Schnee oder Schneeregen fiel nur an drei Tagen.

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