Peine. Mit einer „aktiven Pause“ machen rund 80 Mitarbeiter auf die schwierige Situation aufmerksam. Der Betriebsrat fordern die Politik auf zu handeln.

Buchstäblich fünf vor zwölf ist es im Klinikum Peine: Mit einer „aktiven Pause“ haben etwa 80 Beschäftigte spontan in einem Pausen-Protest um 11.55 Uhr auf ihre Misere aufmerksam gemacht.

Die Betriebsratsvorsitzende Christine Leckelt und Axel Reichinger von der Gewerkschaft Verdi werfen den Verantwortlichen beim Peiner Klinikum, das zur AKH-Gruppe in Celle gehört, erneut „Planlosigkeit“ vor und fordern Politik und Kommunalverwaltung auf, endlich zu handeln. Auch wenn mit dem Geld des Landkreises Celle die finanzielle Situation des Klinikums Peine derzeit gesichert sei, bleibe zu sagen: „Was wir brauchen, ist eine Zukunftsperspektive – gerade weil die fehlt, kündigen immer mehr langgediente Fachkräfte und gehen vom Peiner Klinikum weg“, stellt Christine Leckelt besorgt fest. Mit Spannung erwartet sie die nächsten Wochen, die nächste Aufsichtsratssitzung sei im September.

„Die Beschäftigten im Klinikum verspüren derzeit jedenfalls alles andere als Urlaubsgefühle und unbeschwerte Sommerzeit“, weiß Christine Leckelt – zu sehr angespannt sei die Situation in dem Krankenhaus. Die finanzielle Schieflage der AKH-Gruppe hat in den vergangenen Monaten die Diskussion über die Zukunft des Peiner Klinikums angeheizt. „Mittlerweile sprechen sich immer mehr Betroffene – Beschäftigte, Bürger und die Politik – dafür aus, die Zukunft des Peiner Klinikums außerhalb der AKH-Gruppe zu suchen“, fasst Christine Leckelt zusammen. So bringt die Peiner Kreisverwaltung immer wieder eine Zusammenarbeit mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig ins Gespräch.

„Für die Beschäftigten des Peiner Klinikums ist die jetzige Situation alles andere als beruhigend“, betont Christine Leckelt: „Reinigung, Küche sowie Logistik wurden schon ausgegründet, und auch im medizinischen/medizinisch-pflegerischen Bereich wird es enger: rückgängige Belegungszahlen, abwandernde Fachkräfte.“