Peine. Rund 50 Millionen Euro investiert der Bund in diese 78 Jahre alte Anlage. Die Pläne liegen im Vechelder Rathaus öffentlich aus.

. Letztlich ist es nur allzu konsequent: Um für die heutigen größeren Schiffe passierbar zu sein, muss der Bund nicht nur den Stichkanal Salzgitter verbreitern, sondern auch die Schleusen in Wedtlenstedt und später die in Ufingen ausbauen. Für das Millionenvorhaben Schleuse Wedtlenstedt hat nun das Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren) begonnen.

„Wir gehen bei dieser Anlage von einem Baubeginn ab 2021 aus“, blickt Martin Köther, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts in Braunschweig, voraus. Die Pläne beschreibt der Behördenchef so: Westlich der Schleuse – also auf der von Wedtlenstedt abgewandten Seite – lässt der Bund eine neue Kammer bauen, die die modernen großen Schiffe aufnehmen kann. „Also Schubverbände mit bis zu 185 Metern Länge und Einzelfahrer mit bis zu 135 Metern Länge“, führt Köther aus. Ausgelegt sei die neue Anlage für Schiffe mit einer Abladetiefe von bis zu 2,8 Metern.

Ist diese neue Kammer fertiggestellt, wird die jetzige westliche Kammer (künftig die mittige) außer Betrieb genommen und verfüllt, nur beispielsweise das Portal bleibt erhalten. Die östliche Kammer hingegen bleibt erhalten – als Sparbecken, um Wasser für die neue große Kammer zwischenzulagern. Sollte diese neue Kammer mal ausfallen – beispielsweise wegen Unterhaltungsarbeiten –, kann der Schiffsverkehr zudem notfalls auch über Ost-Kammer abgewickelt werden. „Sie ist in den 1970er-Jahren umgebaut gemäß den damals üblichen Schiffsgrößen“, erinnert Köther. Heute seien diese Fahrzeuge zwar noch mal deutlich größer, aber tauglich sei die Ost-Kammer dennoch.

Während der Erweiterungsarbeiten – und das ist ein riesiger Vorteil – kann der Schleusenbetrieb mit den beiden jetzigen Kammern uneingeschränkt über die Bühne gehen. Geschätzte 50 Millionen Euro investiert der Bund laut Köther in die Wedtlenstedter Schleuse, die gleiche Summe wird zwei Jahre nach dem Ende dieses Projekts für die Üfinger Schleuse fällig.

Bereits vor einigen Jahren hat der Bund die Wedtlenstedter Schleuse – sie ist 1940 fertig gestellt worden – für einen Millionenbetrag instandgesetzt. „Das ist damals aber unbedingt erforderlich gewesen, um den Weiterbetrieb zu ermöglichen“, macht Köther deutlich. Zudem sei es seinerzeit nicht absehbar gewesen, dass die Schleuse nun erweitert werde.

In dem Genehmigungsverfahren können Behörden und Verbände, aber auch die Bevölkerung ihre Anregungen und Bedenken vorbringen: Die Unterlagen liegen bis einschließlich Mittwoch, 17. Oktober, unter anderem im Vechelder Rathaus aus – dort sind sie während der üblichen Öffnungszeiten einsehbar.

Bis Jahresende, davon geht Köther aus, liegt der Planfeststellungsbeschluss – also die Genehmigung – für den Ausbau des Stichkanals Salzgitter von der Wedtlenstedter Schleuse bis zum Hafen Salzgitter vor: „Während der Ausbauarbeiten wird es wegen des Bauverkehrs an den Schleusen Wedtlenstedt und Üfingen zu Einschränkungen für den normalen Schiffsverkehr kommen“, bittet Köther um Verständnis.