Peine. Der Kreissportbund Peine versucht nach eigenem Bekunden seit Jahren, die Situation der Kinder/Jugendlichen zu verbessern.

. „Seit Jahren weist der Bericht des Landkreises Peine über die Schuleingangsuntersuchung aus, dass die Anzahl der Kinder mit eingeschränkten Fähigkeiten auch im Bereich der Motorik hoch ist“: Daran erinnert Wilhelm Laaf, Vorsitzender des Kreissportbunds (KSB) Piene, in einer Presseerklärung.

Dieser Tatsache versucht der Kreissportbund seit Jahren gemeinsam mit seinen Mitgliedsvereinen entgegenzuwirken. Kinder, die sich sportlich im Verein betätigen, sind dabei weniger auffällig. Als das Gesundheitsamt den Kreissportbund vor einigen Jahren um Mithilfe bei der Verbesserung der Situation gebeten hat, hat dieser sich sofort dazu bereit erklärt. Da auch viele Kinder psycho-motorische Auffälligkeiten zeigen, hat der Kreissportbund in einem ersten Schritt, mit einer hohen finanziellen Unterstützung durch die Bürgerstiftung Peine, insgesamt 17 Übungsleiter mit einer C-Lizenz zu Übungsleitern mit den B-Lizenzen „Gesundheit“ sowie „Rehabilitation“ ausgebildet. Diese sollten in den Vereinen Kinder mit einer ärztlichen Verordnung durch das Gesundheitsamt an eine gezielte Bewegung heranführen. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen. Leider wurde festgestellt, dass eben Kinder mit Bewegungsmängeln, insbesondere aus einem bildungsfernen Elternhaus, häufig nicht in die Sportvereine kommen. Daraufhin hat der Kreissportbund seinen Ansatz zur Problemlösung geändert. Eine Übungsleiterin arbeitet seit einigen Jahren in 2 Kindertagesstätten in der Südstadt und bietet vor Ort wöchentlich zwei gezielte Bewegungsstunden an. Um das Projekt starten zu können, hat auch hier der Kreissportbund private Geldgeber gewinnen können. Laut Aussage des Gesundheitsamtes ist dieser Einsatz zielführend. Zwischenzeitlich gibt es mit der Stadt einen Vertrag aufgrund dessen die Stadt die Kosten trägt. Der Kreissportbund würde, um die Ergebnisse seiner der Arbeit besser kennenzulernen, gerne mehr mit dem Gesundheitsamt zusammenarbeiten. Leider ist aber festzustellen, dass die Kinderärztinnen dort überlastet sind. Eine Ärztin hat daher schon angeboten, den Kreissportbund in ihrer Freizeit zu unterstützen. Da dieses nicht Sinn der Sache sein kann, hat der Vorsitzende des Kreissportbundes in mehreren Gesprächen und Gremien gefordert, den Stundenanteil der Kinderärztinnen zu erhöhen. Hier ist die Kreispolitik gefordert. Seit Januar 2019 hat der Kreissportbund weiterhin eine Übungsleiterin eingestellt, die gemeinsam mit anderen Übungsleitern in die Kindertagesstätten und die Grundschulen geht, um dort mit dem kindgerechten Programm „Hoppel und Bürste“ Kinder spielerisch an Bewegung heranzuführen. Diese Aktion wird finanziell von round table Peine mit einem hohen Betrag unterstützt. Um der Bewegungsarmut von Kindern, die eben nicht in einem Sportverein aktiv sind, noch besser entgegenzuwirken, hat der Kreissportbund schon vor einigen Jahren eine Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen Peine geschlossen. Auf der Grundlage dieser Vereinbarung bildet der Kreissportbund angehende Sozialassistenten zu Sportassistenten und angehende Erzieher zu Übungsleitern mit einer C-Lizenz „Breitensport“ aus. Die finanziellen Mittel dafür hat der Kreissportbund beim Landessportbund eingeworben. Diese Ausbildung, obwohl sie auf freiwilliger Basis der Teilnehmer erfolgt, ist erfolgreich. Die ausgebildeten Personen sind später in Kindertagesstätten aktiv und bringen eine sportpraktische Zusatzqualifikation für ihren Beruf mit. Auch Erzieherinnen und Lehrkräfte aus den Grundschulen nehmen an den Ausbildungen teil. So will der Kreissportbund dort wo die Kinder sind, in den Kindertagesstätten und in den Grundschulen, dem Problem der motorischen und psycho-motorischen Auffälligkeiten begegnen. Der Sportlehrer des Kreissportbundes, Ralf Klemm zeichnet dabei für alle Maßnahmen im Bereich Kindergesundheit mit hohem Fachwissen verantwortlich. Ihm ist es auch gelungen, an zwei Schulen in der Stadt Peine ein zwischenzeitlich abgeschlossenes und wissenschaftlich begleitetes Projekt „3. Sportstunde“ gemeinsam mit Übungsleitern und Sportlehren an den beiden Schulen durchzuführen. Die Finanzierung wurde vom Landessportbund übernommen. Gleichzeitig ist Ralf Klemm Geschäftsführer des „Netzwerkes gesunde Kinder“ das sich in Zusammenarbeit mit Kreissportbund AOK, Barmer, Bürgerstiftung und dem Landkreis der Herausforderung stellt. Das Netzwerk unterstützt dabei sowohl Kindertagesstätten als auch Schulen. Seit 2 Jahren beschäftigt der Kreissportbund weiterhin einer Integrationsbeauftragte. Sie soll in Zusammenarbeit mit den Vereinen, den Gemeinden und dem Stadtjugendpfleger aber auch mit dem Südstadtbüro der Caritas insbesondere Kinder aus Migranten- aber auch sozial schwachen Familien an Bewegung heranzuführen. Geldgeber ist auch hier der Landessportbund. Der Kreissportbund würde sich wünschen, wenn es zu einer konzertierten Aktion der Träger der Kindertagesstätten, dem Gesundheitsamt und dem Kreissportbund kommen würde, um sich gemeinsam der Aufgabe zu stellen, die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung zu verbessern. Verantwortung für die Gesundheit der Kinder trägt aber in erster Linie das Elternhaus. Leider erfährt der Kreissportbund allerdings aus Schulen und Kindertagesstätten immer wieder, dass eben Eltern, die es gilt anzusprechen, Elternsprechtage nicht besuchen. Wir im Kreissportbund machen trotzdem weiter. Was können die Kinder schon dafür, wenn sie Eltern haben, denen die Zukunft ihrer Kinder offensichtlich wenig bedeutet.