Peine. Auch bei einer Nutzungsänderung für den Peiner Goltzplatz hält die Rathausverwaltung am Abriss des Vereinsheims fest.

. Eine Kehrtwende könnte es beim Peiner Goltzplatz geben: Statt am Südrand des Areals ein kleines Wohnbaugebiet mit zehn Einfamilienhäusern auszuweisen, empfiehlt die Stadtverwaltung nun, darauf zu verzichten und auf dem Goltzplatz zwei Fußballfelder anzulegen. Ob die Politik dem folgt, ist noch unklar: Der Ausschuss für Planung und öffentliche Sicherheit hat ein Votum vertagt und das Thema zu weiteren Beratung in die Fraktionen verwiesen (wir berichteten).

„Nun kommt es darauf an, wann die Fraktionen die Vorlage intern beraten und ihre Meinungsbildung zum Nutzungskonzept abgeschlossen haben“, blickt Stadtsprecherin Stephanie Axmann voraus. Da Anfang Oktober die Herbstferien beginnen, sei es „offen, ob die Vorlage noch im Oktober in den Gremien beraten werden kann“. Vermutlich, schätzt Stephanie Axmann, werde dies eher im November der Fall sein. Danach erst könnte die Ratsentscheidung kommen.

Nach den ursprünglichen Plänen sollten im Süden die Häuser gebaut werden, während auf dem eigentlichen Goltzplatz Freiraumflächen/parkähnliche Anlagen/ein Hundeauslaufplatz und ähnliches denkbar sind. Für das Baugebiet ist bereits das Vereinsheim der Peiner Sportgemeinschaft (PSG) – das frühere „Haus für Jugend und Sport“ – abgerissen worden, zudem wurde der Boden von den Altlasten befreit. Allerdings: Gegen diese Wohnbebauung gehen Naturschützer wegen der dortigen Amphibienwanderung vor.

Die Stadtverwaltung hat nun mehrere Nutzungsvarianten durchleuchtet und dabei auch Aspekte wie den Erhalt von Bäumen, das Naturschutzgebiet Barumer Moor in der Nähe und die Notwendigkeit des Lärmschutzwalls beachtet, der für ein Wohngebiet wegen des Hundesportvereins und der Tennisakademie auf der ehemaligen Anlage des Peiner Tennisclubs (PTC) im Norden erforderlich wäre. In dieser Abwägung und aus städteplanerischen Gründen rät die Rathausverwaltung inzwischen dazu, auf die zehn Wohnhäuser zu verzichten und auf dem Goltzplatz zwei Fußballfelder, einen Parkplatz sowie Umkleiden und Toiletten einzurichten. Zur Erinnerung: Einen Fußballplatz hatte die PSG dort bereits früher, in ihrem Vereinsheim gab es Umkleiden und Toiletten.

Angesichts dieser Überlegungen wünschen sich Peiner Fußballvereine, dass auf dem Goltzplatz zumindest ein Kunstrasenplatz angelegt wird, auf dem bei schlechtem Wetter trainiert werden kann und auf dem auch Punktspiele stattfinden können. Eine Wettbewerbsfähigkeit der Peiner Vereine im Vergleich zu den Braunschweiger Clubs sei derzeit nicht möglich, da in der Löwenstadt bereits viele Kunstrasenplätze existierten. Ein solcher Platz soll rund 600 000 Euro kosten.

Bei diesem Thema tritt Stephanie Axmann auf die Erwartungs-Bremse: Zunächst gehe es nur um eine Richtungsentscheidung, welche Nutzungen auf dem Goltzplatz stattfinden solle. „Gegebenenfalls ist in einem weiteren Schritt zu entscheiden, ob dort zum Beispiel auch Vereinssport oder nur noch Freizeitsport stattfinden soll und mit welchen Anforderungen/Planungszielen dies konkret belegt werden soll“, erklärt die Sprecherin.

Neben dem Goltzplatz befindet sich der Polizeihundesportverein (PHSV), dem der Abriss des Vereinsheims droht. Unabhängig von der künftigen Nutzung des Goltzplatzes bleibt Stephanie Axmann dabei: „Die Fakten sind, dass für das Vereinsheim keine Baugenehmigung vorliegt, dass frühere Anträge zum Bauen von den Behörden abgelehnt wurden und dass der Vereinsstandort im Naturschutzgebiet liegt.“ Ihr zufolge hat der Verein hat einen Anwalt eingeschaltet und Rechtsmittel gegen den Vereinsheimabriss eingelegt. „Der Ausgang dieses Verfahrens bleibt abzuwarten“, sagt Stephanie Axmann. Sollte das Clubheim entfernt werden, müsste sich der Verein nach eigener Aussage auflösen.