Edemissen. Der Kernort Edemissen steht vor seiner nächsten großen baulichen Veränderung. Das war Thema beim Dorfspaziergang des Heimat- und Archivvereins Edemissen. Dabei wurde auch auf die Veränderung der vergangenen 60 Jahre zurückgeblickt.

. An Gesprächsstoff fehlte es beim Dorfrundgang des Heimat- und Archivvereins Edemissen nicht. Die Gruppe um den Vereinsvorsitzenden Reinhard Bartels – früherer Leiter des Bauamts der Gemeinde Edemissen – blickte auf 60 Jahre bauliche Entwicklung zurück und erlebte und ein Wiedersehen in der ehemaligen Landgaststätte Papenburg. „Bis 1980 entwickelte sich Edemissen nach Süden. Nach zwei Wohngebieten im Nordosten sind ab 1990 die Siedlungen im Westen der Ortschaft entstanden. Der Bau des Schulzentrums 1963 bis 1966 im Norden legte den Grundstein für das heutige attraktive Freizeit-, Sport- und Bildungszentrum, während die Teilortsumgehung der B 444 mit der anschließenden Ansiedlung der Einzelhandelsmärkte und der Bau des Rathauses Ende der 70er Jahre das Versorgungs- und Dienstleistungszentrum an die Peiner Straße verschob“, erklärte Reinhard Bartels den mehr als 55 Teilnehmern. An der Kreuzung Eichenweg/Am Raffturm wurde ein er erster Halt eingelegt. Dort ist einer von etwa zwölf Bereichen, wo in Kürze neue Gebäude entstehen beziehungsweise im Bau sind oder vor kurzem fertiggestellt wurden. Ein überraschendes Wiedersehen mit der ehemaligen Gastwirtin Uta Fidomski/ Papenburg gab es in der vom Ehepaar Kerstin und Thomas Prinzhorn liebevoll restaurierten und zu Seminarräume umgestalteten Landgaststätte Papenburg. Die Gaststätte wurde 1986 betriebenen. In der alten Gaststube gab Uta Fidomski einige Geschichten zum Besten. Heute bietet Kerstin Prinzhorn dort „Training und Coaching mit Herz, Bauch und Verstand“ an. Auf dem Platz an der alten Post, wo bis circa 1970 das Postgebäude sowie ein Uhren- und Geschenkartikelgeschäft stand, erinnerte Ortsheimatpfleger Joachim Liehr mit historischen Fotos an die Gaststätte „Vier Linden“ mit Kino und Saalbetrieb. Überregional bekannt wurde die Gaststätte in den 70er und 80er Jahren als Diskothek „La Salle“. Bis heute entstanden auf dem Grundstück 20 Wohnungen sowie Praxisräume. Auf dem Grundstück der vor kurzem geschlossenen letzten Landgaststätte Redecke wurde über die geplanten circa 50 Wohnungen sowie kleineren Gewerberäumen diskutiert. Eine Planänderung ist eingeleitet. Erste Entwurfsskizzen konnten den Teilnehmern gezeigt werden.

Diskutiert wird im Ort zurzeit auch über die Neuplanungen der Einzelhandelsmärkte an der Westseite der B 444 (Rewe, Aldi). Einen Stopp machte die Gruppe auch am Alten- und Pflegeheim von Qualivita mit 50 Pflegeplätzen und weiteren 35 Wohnungen für Betreutes Wohnen in zwei Gebäuden. Anhand historischer Luftaufnahmen von 1956 wurde aufgezeigt, das hier die Hofanlage von Ahrens („Kasten-Ahrens“) und die bis Ende der 50er Jahre betriebene Gaststätte von 1879 (Bunk; Fitzner; Hoepner) weichen mussten. „Die neuen Gebäude fügen sich gut in die dörfliche Umgebung ein“, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins weiter.