Berlin. In Perus Hauptstadt fanden Archäologen eine 1000 Jahre alte Mumie. Ein Detail an dem Fund halten die Forscher für besonders bedeutend.

Archäologen haben in Peru einen erstaunlichen Fund gemacht – eine 1000 Jahre alte Mumie. Das Besondere: Die Mumie hat immer noch eine Menge sehr gut erhaltener Haare. Sie wurde mit langen braunen Locken gefunden und einer Schnur, die das Haar zusammenhielt. Dazu entdeckten die Wissenschaftler weitere Details, die sie zum Staunen brachten.

Gefunden wurde die Mumie in der Hauptstadt Perus, Lima. Sie soll zu der Prä-Inka-Kultur, der Ichma-Kultur, gehören. Diese entwickelte sich an der zentralen Küste des heutigen Peru während einer Phase sozialer Umstrukturierung, wie Mirella Ganoza, die das Team der Archäologen leitete, der Nachrichtenagentur Reuters sagte. "Diese Entdeckung trägt dazu bei, die Informationen, die wir bisher über die Ichma-Kultur haben, zu ergänzen."

Mumie in Peru: Details lassen Forschende staunen

Welches Geschlecht die gefundene Person hatte, ist noch unbekannt. Allerdings soll es sich hierbei um eine erwachsene Person handeln. Neben dem gut erhaltenen Haar sei auch der Kiefer fast komplett intakt, heißt es von den Wissenschaftlern.

Dazu fanden die Forscher zwei Keramikgefäße und ein Tuch, das mehrere Metallgegenstände umhüllte. Der Körper der Mumie war in einer typischen Ichma-Bestattungshaltung positioniert mit angewinkelten Beinen und gekreuzten Füßen.

Begraben wurden die Person in einer Lehmpyramide namens Huaca Pucllana, die eine bedeutende rituelle Stätte in verschiedenen historischen Epochen Perus war, bevor die Spanier die Region erreichten.

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Archäologinnen und Archäologen vermuten, dass die Pyramide, die von der Lima-Kultur um 500 n. Chr. erbaut wurde, von verschiedenen Völkern aus verschiedenen Zeiten genutzt wurde, darunter die Wari- und die Ichma-Kultur.

Ein Blick auf die Lehmpyramide Huaca Pucllana in Lima, Peru.
Ein Blick auf die Lehmpyramide Huaca Pucllana in Lima, Peru. © IMAGO / Pond5 Images

Das Besondere an der Pyramide: Sie steht mitten im Distrikt Miraflores in Lima. "Ich finde es sehr interessant, dass mitten in der Stadt, umgeben von modernen Gebäuden und Konstruktionen, immer noch eine wichtige Stätte erhalten ist", sagte Ganoza dazu.

Schon in der Vergangenheit wurden gut erhaltene Mumien in Lima gefunden. Vor kurzem wurde beispielsweise eine 3000 Jahre alte Mumie entdeckt, die wahrscheinlich der Manchay-Kultur zuzuordnen ist.

Trotz dieser spannenden Funde ist Peru vor allem für die majestätische Ruinenstadt Machu Picchu bekannt, die größte Touristenattraktion des Landes. Die Mitte des 15. Jahrhunderts erbaute Stadt in den Anden zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. (ari)