Berlin. Es gibt doch Aliens, sagt ein selbsternannter Experte in Mexiko und präsentiert vermeintliche Mumien. Sind es wirklich Außerirdische?

Auf den ersten Blick erinnern die langen Schlitzaugen der Mumie tatsächlich an einen Alien, wie etwa aus der Mystery-Serie "Akte X". In Mexiko beflügeln angebliche Enthüllungen über außerirdische Wesen die Fantasie von Ufo-Gläubigen. Der mexikanische Journalist José Jaime Maussan präsentierte kürzlich vor Kongressabgeordneten zwei Kisten mit vermeintlichen Mumien. Es handle sich um "nicht-menschliche Wesen, die nicht Teil unserer irdischen Evolution sind", sagte Maussan.

Jaime Maussan präsentiert eine angebliche Mumie eines Aliens im mexikanischen Parlament.
Jaime Maussan präsentiert eine angebliche Mumie eines Aliens im mexikanischen Parlament. © Luis Barron/ IMAGO

Die verschrumpelten Körper mit kleinen, verformt wirkenden Köpfen sorgten für erstaunte Reaktionen unter den Politikern und lösten begeisterte Kommentare in den sozialen Netzwerken aus.

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Alien-Fund? "Diese Körper sind nicht Teil der irdischen Evolution"

Unter Eid erläuterte Maussan, dass die 60 Zentimeter großen Körper 2017 in einer peruanischen Mine zwischen Nazca und Palpa gefunden worden seien. Ihr per Radiokarbonmethode geschätztes Alter: 1000 Jahre. "Diese Körper sind nicht Teil der irdischen Evolution", so Maussan. Dies hätten auch Analysen der Universidad Nacional Autónoma de México ergeben.

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Die beiden präsentierten Leichen seien durch Diatomeen, eine Algenart, konserviert und mumifiziert worden und aus diesem Grund in einem hervorragenden Zustand. Die vermeintlichen Außerirdischen ähneln auf beinahe verblüffende Weise der Darstellung von E.T. in Steven Spielbergs gleichnamigen Kinofilm aus dem Jahre 1982: winzige Statur, langgezogener Schädel, dürre Extremitäten, kindliche Gesichtszüge.

Die im mexikanischen Abgeordnetenhaus aufgebahrten Körper sollen 1000 Jahre alt sein.
Die im mexikanischen Abgeordnetenhaus aufgebahrten Körper sollen 1000 Jahre alt sein. © IMAGO/ZUMA Wire

Präsentation sorgt für amüsierte Kommentare in sozialen Netzwerken

Das Physikinstitut der Universität bestätigte in einer Erklärung, dass es zwar Tests durchgeführt habe, jedoch nur zur Bestimmung des Alters und nicht der Herkunft der Exemplare. Das Labor „distanziert sich von jeglicher späteren Verwendung, Interpretation oder Falschdarstellung der von ihm herausgegebenen Ergebnisse“, heißt es in der Erklärung.

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Die Vorführung im Parlament löste zahlreiche amüsierte Kommentare im Internet aus. Sie zeige „die Missachtung, die dieses Land für die Wissenschaft hat“, schrieb ein Nutzer im Onlinedienst X, vormals Twitter. Andere verbreiteten Videos der Veranstaltung mit Kommentaren wie „die Marsmenschen sind gelandet“, ein Nutzer rief dazu auf, UFO-Experte Maussan zum „Präsidenten für intergalaktische Beziehungen“ zu machen.

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Eine unabhängige Bewertung des Fundes steht allerdings noch aus. Der Harvard-Physiker und Kosmologe Avi Loeb, der bei der Anhörung zugeschaltet wurde, forderte die mexikanischen Behörden dazu auf, die Körper weiter von Wissenschaftlern untersuchen zu lassen. (bee/mit AFP)