Berlin. Tödlicher Unfall bei der Ironman-Europameisterschaft in Hamburg: Der Fahrer eines Begleitmotorrads stieß mit einem Radfahrer zusammen.

  • Am Sonntag kam es beim Ironman in Hamburg zu einer tödlichen Kollision
  • Ein 70-jähriger Motorradpilot stieß mit einem Teilnehmer zusammen
  • Der Motorradfahrer hat nicht überlebt

Bei der Ironman-Europameisterschaft in Hamburg ist der Fahrer eines Begleitmotorrads bei einem schweren Unfall getötet worden. Nach etwa zweieinhalb Stunden war der Motorradpilot am Sonntag mit einem Teilnehmer auf der Radstrecke frontal zusammengestoßen. Der tödliche Aufeinanderprall ereignete sich gegen 8.45 Uhr. Der Einsatzleiter der Polizei bestätigte der ARD-"Sportschau", dass der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle gestorben sei. Es handelte sich um einen 70 Jahre alten Mann.

Der Teilnehmer sei 26 Jahre alt und schwer verletzt worden, aber nach derzeitigem Stand nicht in Lebensgefahr. Insgesamt wurden nach Informationen der Sportschau drei Menschen schwer verletzt. Der 50 Jahre alte Kameramann auf dem Motorrad sei leichter verletzt und wurde wie der Teilnehmer ins Krankenhaus gebracht. Zuerst hatte "bild.de" über die Folgen des Unfalls berichtet.

Ironman in Hamburg: Tödlicher Unfall an einem Deich

Der Unfall geschah an einer geraden Strecke an einem Deich, dem Spadenländer Hauptdeich im Hamburger Stadtteil Ochsenwerder. Wie die "Bild-Zeitung" berichtet, handelt es sich bei der Unfallstelle um einen Wendepunkt im Rennen, weswegen Athleten und Begleitfahrzeuge aneinander vorbeifahren. Nur neun Athleten konnten das Rennen wie geplant fortsetzen. Alle anderen Teilnehmer mussten zunächst pausieren.

Zwei Kommentatoren und ein Reporter vor Ort wussten derweil selbst eine Stunde nach dem Zusammenstoß offenbar noch nicht von der Tragik des Unfalls: Als die Teilnehmer schließlich ihre Fahrräder über den Deich an der Unfallstelle vorbeitrugen, amüsierten sich die Experten über die Ereignisse. "Unfassbare Szenen, mir fehlen die Worte", kommentierte einer den Anblick, der außerdem als "völlige Katastrophe" bezeichnet wurde, lachend.

Ein Reporter vor Ort entgegnete: "Wir lachen natürlich jetzt ein bisschen, aber denkt dran, Leute, das alles liegt an einem schweren Unfall, der passiert ist" – allerdings seien die Kommentatoren darüber informiert worden, "dass der Zustand der beiden ok ist". So folgten weitere Kommentare wie "es ist ein Wandertag da oben."

Erst nach weiteren Minuten verstummten die Experten des Ironmans und die ARD brach die Live-Berichterstattung ab.

Ironman-Meisterschaft: Weltmeister entsetzt

Bei der Meisterschaft trat auch der dreimalige Ironman-Weltmeister Jan Frodeno an. Der 41-Jährige Kölner hatte die Hamburger Austragung mit Blick auf die Lage am Wasser im Vorfeld als "coolsten Triathlon der Welt" bezeichnet. Nach seinem Zieldurchlauf kritisierte er die Meisterschaft heftig.

"Es war unfassbar eng, eine völlige Farce. Ich war direkt nebenan und habe das Fahrrad in gefühlt tausend Teile zerspringen sehen. Ich weiß, dass das immer medial begleitet werden muss, aber die Athletensicherheit muss vorgehen", so der 41-Jährige. Von dem Tod des Motorradfahrers habe er erst am Ziel erfahren.

Triathlon: Anderer Ausrichter reduzierte bereits Motorräder

Vor knapp drei Monaten hatte TeamChallenge, ein anderer großer Triathlon-Ausrichter, bereits eine drastische Reduktion von Begleitmotorrädern für das Rennen in Roth angekündigt: "Ab 2023 werden keine externen Medienschaffenden auf Motorrädern auf der Radstrecke zugelassen. Konkret reden wir hier über 40 Motorräder weniger", so Renndirektor Felix Walchshöfer.

Die Breite im diesjährigen Spitzenfeld in Roth sei so hoch wie noch nie. Um dennoch ein möglichst faires und sicheres Rennen zu gewährleisten, gebe es keine andere Möglichkeit, als die Anzahl der Motorräder auf der Strecke drastisch zu reduzieren. (day/fmg/dpa)