Berlin. Insgesamt 40 Einsatzkräfte haben in Ostfrankreich eine US-Amerikanerin aus ihrer Wohnung geholt. Die Frau benötigte medizinische Hilfe.

Eine Stunde dauerte der Einsatz: Um eine 391 Kilogramm schwere Frau aus ihrem Haus in eine Klinik zu transportieren, ist die Feuerwehr in Frankreich mit 40 Einsatzkräften angerückt. Sogar Wände mussten die Retter einreißen, um die Frau ins Freie zu bekommen. Zehn Polizeibeamtinnen und -beamte sicherten die Aktion ab.

"Ein Einsatz dieser Art, mit einem derart hohen Grad an Komplexität, ist in Frankreich noch nie vorgekommen", sagte der Kabinettschef des Präfekten des Departements Meuse, Bernard Burckel.

Einsatz monatelang vorbereitet

Die US-Amerikanerin wurde am Mittwoch von der Ortschaft Stenay in Ostfrankreich in eine Klinik nach Nancy gebracht, wie der Sender France 3 berichtete. Zum Einsatz kam dabei ein in Belgien ausgeliehener Krankenwagen für schwergewichtige Menschen.

Der Einsatz war seit Monaten vorbereitet worden. Die seit rund 20 Jahren in dem Ort unweit der Grenze zu Belgien und Luxemburg wohnende Frau hatte zuvor medizinische Hilfe verweigert, wie der Sender berichtete.

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Spezialkräfte waren vor Ort

Eine Wand im ersten Stock des Hauses musste abgerissen werden, zudem wurden Löcher in die Decke gestemmt. Auch der Boden musste aufgeschnitten werden, wie Le Parisien berichtete. Die Patientin wurde schließlich durch das Fenster im Erdgeschoss einer alten Töpferei ins Freie gehievt.

Neben spezialisierten Feuerwehrkräften waren auch Ärzte und Pflegepersonal im Einsatz. Einige Straßen in der Umgebung wurden gesperrt.

Zu einem ähnlichen Einsatz war es im Dezember 2020 in der Stadt Perpignan gekommen. Damals war ein rund 300 Kilogramm schwerer Mann aus seiner Wohnung geholt worden – mit einem Kran. Er lebte dort zurückgezogen und verweigerte Fürsorge. Die Person kam in ein Krankenhaus, wo ihr die Behandlung das Leben rettete. (pcl/dpa)