Hannover. Noch ist die landärztliche Versorgung gewährleistet, doch in gut zehn Jahren könnte es anders aussehen. Zeit, das drohende Problem anzugehen.

Zuschüsse für Praxisgründer, Stipendien für Medizinstudenten sowie Gelder für innovative Projekte wie den Patientenbus: Mit einer Vielzahl an Initiativen will Niedersachsen den drohenden Hausärztemangel in ländlichen Regionen verhindern. Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SDP) und der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Mark Barjenbruch, unterzeichneten am Montag eine gemeinsame Erklärung zur Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Land. Nach einer Prognose wird im Jahr 2030 landesweit das Angebot an Hausärzten um etwa 20 Prozent kleiner sein als der Bedarf.

In der Landesregierung wird der Ministerin zufolge aktuell diskutiert, die Medizinstudienplätze in Niedersachsen aufzustocken. „Es bietet sich an, Oldenburg weiter auszubauen“, sagte Rundt in Hannover. Bei der Finanzierung sei allerdings der Bund gefragt.

Barjenbruch betonte, dass man dem Hausärztemangel frühzeitig entgegenwirken müsse. Schließlich dauerten Studium und Facharztausbildung zwölf Jahre. „Wir müssen mehr Köpfe ausbilden“, forderte der KVN-Chef. Junge Ärzte seien nicht mehr bereit, 60 oder 70 Stunden in der Woche zu arbeiten. Zudem müsse die Infrastruktur auf dem Land für die ganze Familie stimmen. „Wir brauchen Kindertagesstätten und Schulen.“ dpa