Vechelde. Aus der Gruppe CDU/FDP/FW-PB ist CDU/Jäcker/PB geworden. Tobias Jäcker und Thomas Schellhorn begründen ihren Parteiaustritt.
Der Name hat sich geändert, die Akteure sind die gleichen geblieben: Aus der Ratsgruppe CDU/FDP/FW-PB im Vechelder Gemeinderat ist die Ratsgruppe CDU/Jäcker/PB geworden. Was verbirgt sich hinter der Umbenennung?
Die FDP taucht in der neuen Bezeichnung aus einem einfachen Grund nicht mehr auf: Sowohl Tobias Jäcker aus Wedtlenstedt, als auch Thomas Schellhorn aus Sonnenberg sind aus der liberalen Partei ausgetreten. Jäcker (49), der fast 30 Jahre FDP-Mitglied gewesen sei, begründet seinen reiflich überlegten Abschied damit, zunehmend unzufrieden gewesen zu sein mit der FDP-Politik in der Bundestagskoalition. „Vor Ort habe ich in Gesprächen mit der Bevölkerung immer häufiger Standpunkte der Bundestags-FDP verteidigen müssen, die ich selbst nicht vertrete“, beschreibt der Wedtlenstedter.
Bei der Bundestagswahl 2021 habe die FDP ein gutes Ergebnis geholt (auch und gerade bei jüngeren Wählern) mit den Themen „Freiheit, Bildung und Digitalisierung“: „Davon ist aber nichts mehr übrig geblieben.“ Bei der bundesweiten FDP-Mitgliederbefragung hat sich Jäcker gegen den Verbleib in der Berliner „Ampel“-Regierung (mit SPD und Grünen) ausgesprochen: Dass FDP-Bundeschef Christian Lindner „Ampel“-Gegner öffentlich als „Unvernünftige“ hingestellt habe, habe Jäcker, der auch Wedtlenstedter Ortsratsmitglied ist, sehr geärgert. In eine andere Partei wolle er jedoch nicht eintreten, bei den Kommunalwahlen 2026 als parteiloser Einzelbewerber antreten.
Ratsgruppe – „alles wird teurer“
Das sieht bei Thomas Schellhorn, der auch im Sonnenberger Ortsrat sitzt, anders aus: Er ist in die CDU zurückgekehrt, nachdem er zuvor der „Wahlalternative Vechelde/Sonnenberg“ (WVS) und acht Jahre der FDP angehört hat. Der Nebenerwerbs-Landwirt beklagt, die FDP vertrete nicht mehr den Mittelstand und vergesse die ältere Generation. Das von der SPD-/Grüne-/FDP-Bundesregierung beschlossene Auslaufen der Agrardieselvergünstigung sei nur ein Beispiel dafür, dass für die „Bevölkerung alles teurer wird“. Wer Kohlendioxid verbrauche, müsse zahlen – „aber niemand in der Bundesregierung spricht darüber, den Bürgern Geld zurückzugeben, wenn er weniger Kohlendioxid verbraucht“. In der CDU, der er bereits früher 20 Jahre angehört habe, fühle er sich am besten aufgehoben, ist Schellhorn überzeugt: Er wolle politisch nicht nur auf kommunaler, sondern auch auf höherer Ebene aktiv sein.
Ratsgruppe – Distanz zu den Freien Wählern
Distanziert haben sich die „Freien Wähler (FW) – Peiner Bürgergemeinschaft (PB)„ in der Gemeinde Vechelde von den FW: Das bestätigt das Vechelder Gemeinderats- und Sierßer Ortsratsmitglied Torsten Langer. Künftig werde diese Gruppierung und damit er selbst als Wählergemeinschaft auftreten unter der Bezeichnung „Peiner Bürgergemeinschaft – Wir für Vechelde“ (PB): „Die Wählergemeinschaft PB ist eine unabhängige Wählervereinigung, die die Interessen der Bürger der Gemeinde Vechelde besser vertritt.“ Für Langer stehe „Bürgernähe“ im Mittelpunkt.
Auch weiterhin hat die Ratsgruppe somit 15 Mitglieder.
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