Braunschweig. Donnerstag proben die Behörden beim Warntag 2023 in Niedersachsen den Notfall. In der Region Braunschweig-Wolfsburg bleibt es teilweise aber ruhig.
Am Donnerstag um 11 Uhr heulen die Sirenen, Smartphones klingeln und Bildschirme informieren: Die Behörden proben beim Warntag 2023 den Ernstfall. In diesem Jahr findet der bundesweite Warntag erstmals im September statt. Von nun an soll stets am zweiten Donnerstag im September überprüft werden, ob im Katastrophenfall die örtlichen Warnsysteme funktionieren.
Warntag 2023 in der Region Braunschweig-Wolfsburg: Auch Niedersachsen testet Cell Broadcast
Länder, Landkreise und Kommunen probieren an diesem Warntag 2023 aus, ob ihre Warnsysteme funktionieren. Dabei ist es ganz unterschiedlich, wie Städte und Landkreise in der Region Braunschweig-Wolfsburg die Bevölkerung im Ernstfall warnen wollen.
Unabhängig von kommunalen Grenzen soll jeder per Cell Broadcast gewarnt werden. Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) handelt es sich beim Cell Broadcast um einen Mobilfunkdienst. Beim Warntag 2022 wurde am 8. Dezember 2022 der Dienst erstmals benutzt – und im Februar 2023 offiziell eingeführt.
Warntag 2023 in Niedersachsen: Nicht jedes Smartphone kann Meldungen per Cell Broadcast empfangen
Maximal 500 Zeichen umfasst eine Meldung per Cell Broadcast. Daher empfiehlt das BKK schon vorm Warntag 2023, sich zusätzlich über andere Warnkanäle zu informieren. Das kann beispielsweise über die App NINA sein. Achtung: Nicht jedes Smartphone ist in der Lage, Meldungen per Cell Broadcast zu empfangen. Ob Ihr Endgerät den Mobilfunkdienst nutzen kann, hängt vom Alter des Smartphone-Modells ab. Welche Modelle kompatibel sind, listet das BKK hier auf.
Sirenen bleiben am Warntag 2023 in Braunschweig stumm
Wer am Donnerstag am Warntag 2023 in Braunschweig auf Sirenen achtet, der wird allerdings nichts hören. Seit den 1990er Jahren gibt es in Braunschweig keine Sirenen mehr. Die Stadt plant jedoch, ein Sirenennetz mit 55 Standorten aufzubauen, über das auch Durchsagen verbreitet werden können. Gewarnt wird am Donnerstag, dem Warntag 2023, per Warn-App, Cell Broadcast und Medien.
Warntag 2023: Wolfsburg setzt 52 Hochleistungssirenen ein – Salzgitter mit größerem Sirenennetz dabei
In Wolfsburg wird am Warntag 2023 wie andernorts per App gewarnt – aber auch mithilfe von Sirenen. 52 Stück gibt es davon. Doch noch einmal ein Blick zurück – und in eine andere Stadt: Der Warntag im Dezember 2022 verlief für die Verantwortlichen in Salzgitter zufriedenstellend, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Das Sirenennetz wurde seitdem weiter ausgebaut.
Feuerwehrdezernent Eric Neiseke sagt dazu: „54 stationäre Sirenen sowie zwei mobile Sirenen auf Fahrzeugen des Katastrophenschutzes werden am Warntag aktiviert und testweise die Bevölkerung alarmieren. Bis Ende 2024 sollten weitere acht stationäre Sirenen in Betrieb sein, was dann dazu führt, dass in jedem Stadtteil ein solches Signal deutlich hörbar ist.“
In Wolfenbüttel sollen am Warntag 2023 insgesamt 129 Sirenen heulen
Im Landkreis Wolfenbüttel sind 129 Sirenen einsatzbereit für den Warntag 2023 am Donnerstag, teilt der Landkreis schriftlich mit. „Jetzt geht es darum, das Sirenennetz noch engmaschiger zu weben, gerade in Neubaugebieten oder an Orten mit hoher Bevölkerungsdichte“, wird Olaf Glaeske, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz im Landkreis Wolfenbüttel, in der Mitteilung zitiert.
In Salzdahlum, Klein Biewende, Beuchte und Binder werden Lautsprecherwagen fahren. In Zukunft soll es insgesamt sechs solcher Fahrzeuge im Landkreis Wolfenbüttel geben.
Gifhorn nimmt am Warntag 2023 teil – in Helmstedt und Peine bleibt es am Warntag ruhig
In Gifhorn läuten am Warntag 2023 auch teilweise die Sirenen, teilt der Landkreis mit. Auch per App soll ab 11 Uhr gewarnt werden. Wie auch in Braunschweig bleiben die Sirenen in den Landkreisen Helmstedt und Peine am Warntag 2023 stumm. Ab 2025 soll es in Helmstedt jedoch ein funktionierendes, zentral bedienbares Sirenennetz geben. Im Kreis Peine soll es im Jahr 2026 soweit sein.