Grabow. Bei einem Unfall auf der A2 östlich von Magdeburg sind mindestens zwei Menschen gestorben. Nun ist die Strecke wieder befahrbar.

Nach einem schweren Auffahrunfall mit mindestens zwei Toten auf der Autobahn 2 ist die Strecke in Richtung Hannover nun wieder für den Verkehr freigegeben. Wie die Autobahn GmbH mitteilt, konnten die Bergungs- und Erneuerungsarbeiten zwischen Theeßen und Burg vorzeitig abgeschlossen werden.

Auf ungefähr 40 Metern Länge wurden mehr als 250 Quadratmeter Betonfahrbahn stark beschädigt. Diese wurden vollständig bis auf über 30 Zentimeter Tiefe herausgestemmt und wurden sukzessive mit Schnellbeton verfüllt. Anschließend mussten noch Fugen geschnitten und vergossen werden, ehe abschließend im Bankettbereich bis auf 60 Zentimeter Tiefe Erdreich ausgehoben und ersetzt werden musste.

Bei dem schweren Verkehrsunfall waren am Dienstag mehrere Lastwagen ineinander gefahren, zwei Menschen starben.

Meterhoher Rauch und Rauch und Flammen sind an der Unfallstelle auf der Autobahn 2 zwischen Theeßen und Burg in Sachsen-Anhalt zu sehen
Meterhoher Rauch und Rauch und Flammen sind an der Unfallstelle auf der Autobahn 2 zwischen Theeßen und Burg in Sachsen-Anhalt zu sehen © DPA Images | News5

Gefahrguttransporter fährt in Stauende

Bei dem Unfall am Dienstag waren mindestens zwei Menschen gestorben. Ein Gefahrguttransporter war nach bisherigem Stand der Ermittlungen vor einer Baustelle in ein Stauende gefahren. „Dabei schob er drei weitere Lkw ineinander“, hieß es. Ein fünfter Lkw-Fahrer fuhr in die Unfallstelle. Dieser Lkw war mit Hochdruckbehältern geladen, die mit Lachgas gefüllt waren. Durch die Kollision habe sich rasch ein Brand entwickelt. Die Flammen hätten sich von dem Lastwagen mit den Lachgas-Behältern bis auf den Gefahrguttransport ausgebreitet. Auch fast 24 Stunden nach dem Unfall bestand an der Unfallstelle weiterhin Explosionsgefahr.

Wieso ein Unfallexperte Lkw-Fahrer für unterfordert hält und deshalb das Sicherheitsrisiko steige, lesen Sie hier.

Rettungskräfte bergen zwei Leichen

Bei dem schweren Auffahrunfall mit Explosionen auf der Autobahn 2 sind bislang die Leichen von zwei Menschen geborgen worden. Das sagte ein Sprecher der Polizei Magdeburg am Mittwochmorgen. Bei den beiden Toten handele es sich nach ersten Erkenntnissen um zwei Lkw-Fahrer. Offen war zunächst auch, ob es noch weitere Tote gibt.

Die Einsatzkräfte konnten zunächst die Leichen nicht bergen und weitere Maßnahmen ergreifen, da die Gefahr weiterer Explosionen groß war und ist. Die Sperrung vor Ort dauere weiter an, sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwochmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Solange die Bergung der Fahrzeuge nicht abgeschlossen sei, müsse davon ausgegangen werden, dass weitere Tote gefunden werden.

A2-Vollsperrung bei Magdeburg: Mehrere Gasflaschen explodiert

Bedrohliche Flammen, schwarzer Rauch und immer wieder Explosionen - am Dienstag bot sich ein Bild des Schreckens auf der A2: Auf einem Laster waren auf der Autobahn 2 zwischen den Anschlussstellen Theeßen und Burg-Ost in Sachsen-Anhalt – östlich von Magdeburg – mehrere Gasflaschen explodiert. In Fahrtrichtung Hannover sei es am Dienstagmittag zu einem Auffahrunfall gekommen, teilte die Polizei mit. Beide Fahrtrichtungen waren auch am Abend noch gesperrt – und werden es auf unbestimmte Zeit bleiben, so die Polizei.

Bekannt ist, dass ein am Unfall beteiligter Lkw-Fahrer durch die Kollision leicht verletzt und durch den Rettungsdienst vor Ort behandelt wurde. Zudem geht die Polizeiinspektion Magdeburg davon aus, „dass durch den Unfall mindestens zwei Fahrzeugführer tödlich verunglückt“ seien. Weil durch einen Lastwagen Giftstoffe freigesetzt wurden, gilt ein Sperrradius von 650 Metern um die Unfallstelle – was den Einsatz und die Bergung für die Rettungskräfte und die Polizei erschwert.

Der Unfall hatte sich den Angaben der Polizei zufolge um 12.15 Uhr ereignet: „Nach bisherigem Stand der Ermittlungen und Zeugenaussagen soll der Fahrer eines Gefahrguttransporters das Stauende vor einer Baustelle übersehen haben und aufgefahren sein.“ Dabei schob er drei weitere Lkw ineinander. Ein fünfter Lkw-Fahrer konnte einen Zusammenstoß nicht verhindern und fuhr in die Unfallstelle. Dieser war beladen mit einer unbestimmten Anzahl an Hochdruckbehältern, welche mit Lachgas gefüllt waren.

Unfall auf A2 bei Magdeburg: Mehrere Explosionen, Feuer, umherfliegende Teile

Auf dem Video eines Augenzeugen ist zu sehen, dass es am Rande der Fahrbahn mehrere Explosionen kurz hintereinander gab – sowie Feuer und umherfliegende Teile, die teils brannten. Dichter Rauch stieg auf. Autofahrer flohen von der Unglücksstelle. Mehrere im Gegenverkehr befindlicher Fahrzeuge wurden durch umherfliegende Trümmerteile beschädigt. Eine Augenzeugin sagte: „Die Straße, die bebte. Es war wie ein Erdbeben. Und da haben wir nur gesagt: Renne nach hinten und bring dich in Sicherheit. Lass das Auto stehen!“

Personen verlassen fluchtartig ihre Fahrzeuge, während im Hintergrund ein Lkw in Flammen steht.
Personen verlassen fluchtartig ihre Fahrzeuge, während im Hintergrund ein Lkw in Flammen steht. © DPA Images | TNN

Der Landkreis Jerichower Land gab zwischenzeitlich eine Warnmeldung heraus, wonach die Bewohner im Umkreis von zwei Kilometern in den betroffenen Gemeinden Burg, Möser und Möckern die Fenster und Türen geschlossen halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abschalten sollten. Demnach sei bei dem Unfall Gefahrengut in Brand geraten. Am Abend hob der Kreis die Warnung wieder auf.

Die Polizei rät allen Verkehrsteilnehmern, den Bereich weiträumig zu umfahren und die B246a zu nutzen. In Richtung Berlin wird eine Fahrt über die B1 bis Burg und anschließend über die L52 empfohlen.