Braunschweig. Unsere Leserinnen und Lesern haben uns Hunderte Bratwurst-Vorschläge zugeschickt. Die Top 4 hat eine Fachjury bewertet.

Es ist Grillsaison. Und bei vielen Hobby-Grillern aus Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Co. gehören Bratwürstchen zu einem gelungenen Grillabend dazu. Aber welche Bratwurst schmeckt am besten? Welche ist am beliebtesten? „Wo gibt es die beste Bratwurst in unserer Region?“ Wir haben gefragt, Sie haben geantwortet!

Unsere Leserinnen und Leser haben uns hunderte Nachrichten, Mails und Kommentare geschrieben. Die meistgenannten Bratwürstchen haben wir nun in unserem großen Bratwurst-Check getestet. Darunter: Die Stadionwurst von Gmyrek Fleisch- und Wurstwaren, die Bratwurst von der Fleischerei Emmerich aus Rötgesbüttel, die Mumme-Bratwurst vom Mummewirt und die Rostbratwurst vom Spezi-Metzger aus Wolsdorf bei Helmstedt. Ein Gaumenschmaus!

Diese Jury testet die besten Bratwürstchen aus der Region

Am Dienstagabend hat sich eine vierköpfige Bratwurst-Jury im Medienhaus in Braunschweig versammelt und die Bratwürstchen in verschiedenen Kategorien – auf Darm und Würze sozusagen – getestet. Am Grill stand Marcel Lange von der Kochschule Kochmal aus Braunschweig. Warum er in die Jury berufen wurde? Weil er seine Bratwurst am liebsten mit Messer und Gabel esse.

Expertenwissen konnte auch Bernd Weymann, Vorsitzender des Dehoga-Kreisverbands Region Braunschweig-Wolfenbüttel und Wirt der Wendezeller Stuben einbringen: „Ich bin mit Bratwurst aufgewachsen“, sagt er.

Ich bin mit Bratwurst aufgewachsen.
Bernd Weymann, Jury-Mitglied und Dehoga-Vorsitzender

Natürlich durfte auch unsere Gastro-Expertin Marleen Gaida nicht fehlen. Ihre Qualifikation, in der Jury sitzen zu dürfen? Sie betreibt seit über zehn Jahren den Gastro-Blog Gastrofee.com. Außerdem gehe sie sehr gerne und viel essen.

Und da unser Chefredakteur Christian Klose aus dem Schwabenländle kommt – sagt doch schon alles, oder? – wurde er kurzerhand auch in die Fachjury berufen. Immerhin ist der Süden Deutschlands laut Klose kulinarisch eine ganz andere Hausnummer! „Nicht nur in Fußballstadien, auch bei mir zu Hause gehört eine Wurst zum Grillen dazu.“

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Der Bratwurst-Test der Braunschweiger Zeitung

Bevor der große Bratwurst-Test beginnen konnte, mussten die wesentlichen Fragen geklärt werden: Bier – ja oder nein? Wir haben uns nach ausgiebiger Beratung gegen Bier und für Wasser entschieden. Damit das Geschmacksergebnis nicht verfälscht wird – auch wenn wir hier laut Christian Klose seine heiligen Grill-Regeln brechen. Zu Hause können Sie dann, liebe Leserinnen und Leser, die Wurst mit einem kühlen Bier genießen. Auch Senf und Ketchup standen auf dem Tisch – durften allerdings erst genommen werden, nachdem die Würstchen ohne jegliche Saucen getestet wurden. Und Weißbrot wurde als Zwischengang von unseren Jury-Mitgliedern gern genommen. Nicht für den Hunger zwischendurch, denn bei vier Bratwürstchen in kürzester Zeit dürfte kaum noch von Hunger die Rede sein, sondern um die Geschmacksknospen wieder zu neutralisieren.

Gute zehn Minuten grillte Marcel Lange die Würstchen auf seinem Gasgrill indirekt, dann direkt – je nach Bräunungswunsch. „Ist wie am Strand“, sagte Christian Klose, der sich sichtlich auf die Würste freute, dabei aber die zu testenden Kategorien nicht aus dem Auge verlieren durfte: Wie lässt sich die Wurst grillen?, Würze/Aroma, Fettanteil, Nachgeschmack, Konsistenz, Aussehen, Geruch und Hauptgeschmack beziehungsweise Gesamteindruck wurden bewertet.

So schnitt die Bratwurst vom Spezi-Metzger ab

Gestartet wurde mit der Rostbratwurst vom Spezi-Metzger aus Wolsdorf. Die Erwartungen waren hoch. Immerhin scheint die Wurst vom Spezi-Metzger die beliebteste bei unseren Leserinnen und Lesern zu sein. Sie wurde mit Abstand am meisten per Mail, auf Facebook und auf Instagram empfohlen. Die Jury-Mitglieder nahmen sich Zeit, betrachteten die Wurst sorgfältig, rochen an ihr. Schnell stand fest: „Die Optik ist durch den Kunstdarm nicht so schön“, zog Weymann sein erstes Zwischenfazit. Auch Marleen Gaida fand das Aussehen der Wurst nicht ansprechend. Doch oft trügt das Aussehen ja, bei der Wurst kommt es schließlich auch auf die inneren Werte an. Und hier schnitt sie im Allgemeinen gar nicht schlecht ab. „Das ist eine normale Bratwurst“, resümierte Klose. Gesamtnote: 2,25. Vor allem die Würze überzeugte die Experten.

Preis: 5.45 Euro pro Fünferpack

Die Optik ist durch den Kunstdarm nicht so schön
Bernd Weymann über die Rostbratwurst vom Spezi-Metzger aus Wolsdorf

So bewertet die Experten-Jury die Bratwurst von Emmerich in Rötgesbüttel

Unterschiedlicher könnten die Herangehensweisen der Jury-Mitglieder nicht sein. Das zeigte sich schon bei der zweiten Wurst. Schnitt sich Marcel Lange die Wurst nach ausgiebigem Geruchstest in mundgerechte Stücke, roch Marleen Gaida zwischendurch immer mal wieder an ihr. Schnell war klar: In der Emmerich-Bratwurst wird Kümmel verarbeitet. Zum Leidwesen der Expertin, denn eigentlich mag sie kein Kümmel. Geschmacklich bewertete sie diese Wurst aber besser als die Vorgänger-Wurst. Ein Nachteil – auch wenn es Hobby-Grillern vermutlich nicht auffallen würde: Während des Grillens ist die Wurst schnell aufgeplatzt. „Das hörte sich wie Popcorn im Grill an“ merkte Lange an. Trotzdem sei sie gut zu grillen gewesen. Gesamtnote: 1,9.

Preis: 7,50 Euro für fünf Würstchen

So schnitt die Stadionwurst von Gmyrek ab

„Die ist richtig schön fleischig“, freute sich Marleen Gaida, die Fan von groben Bratwürsten ist, über die nächste Bratwurst. Hier wurde deutlich: Geschmäcker sind verschieden. Denn Christian Klose war persönlich kein Fan von der Wurst. „Das ist eben ein absolut maschinell zubereitetes Massenprodukt“, sagte Marcel Lange. Immerhin ist es die Stadionwurst aus dem Eintracht-Stadion. Gesamtnote: 2,6.

Preis: 5,39 Euro pro Fünferpack

Die Mumme-Bratwurst gewinnt den Bratwurst-Test.
Die Mumme-Bratwurst gewinnt den Bratwurst-Test. © FMN | Kristin Heine

Mumme-Bratwurst: Der Testsieger unseres Bratwurst-Contests

Ganz nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ hat doch tatsächlich die Mumme-Bratwurst vom Mummewirt am Ende alles abgeräumt. „Hmmm, die sieht gut aus!“, sagte Christian Klose, als er die Wurst auf seinem Teller serviert bekam. Und weiter: „Ich finde sie vom Geschmack her am interessantesten.“ Auch Marleen Gaida freute sich über die „schwarze“ Wurst. In der Tat: Die Mumme-Bratwurst ist aufgrund der Mumme, Braunschweiger Mumme ein alkoholfreier Malzextrakt, die in der Wurst verarbeitet wurde, dunkler. „Wenn ich eine Mumme-Wurst kaufe, dann brauche ich den Mumme-Geschmack“, sagte Bernd Weymann, der sich am Ende dann doch ein wenig mehr Mumme gewünscht hätte. Die Mumme – ein Grund, warum sie auf dem Grill ein paar Fettspuren zurückließ. „Tendenziell ließ sich die Wurst gut grillen, aber sie war etwas fettig auf dem Grill“, resümiert Marcel Lange. Gesamtnote: 1,8

Preis: 6,50 Euro pro Vierer-Pack

Ich finde sie vom Geschmack her am interessantesten.
Christian Klose über die Mumme-Bratwurst

Letztendlich war es ein „Haut an Haut“-Rennen, wie der Chefredakteur so schön sagte, zwischen der Mumme-Bratwurst und dem Emmerich-Produkt. Aber auch die anderen Bratwürstchen schnitten im Test nicht viel schlechter ab. Es ist eben Geschmackssache.

Welche Bratwürste bei unseren Leserinnen und Leser am beliebtesten sind? Fortsetzung folgt.