Schaumburg. Der 21-Jährige versuchte sich, auf der Polizei-Dienststelle durch die Kontrolle zu mogeln. Außerdem: Sechs Verletzte bei einer heftigen Kollision.

Ein junger Mann aus Rinteln im Landkreis Schaumburg hat die Polizei mit gefälschtem Urin über seinen Drogenkonsum täuschen wollen. Das flog aber auf. Der 21-Jährige war am Donnerstagabend bei einer Autokontrolle einer Polizeistreife aufgefallen. Die Beamten hatten den Verdacht, dass er unter Einfluss von Betäubungsmitteln stand – was ebenso geahndet wird wie das Fahren unter Alkoholeinfluss. Auf der Dienststelle versuchte der Autofahrer, sich mit eigens gekauftem und unbelastetem Urin durch die Urin-Kontrolle zu mogeln. Das sei den Polizeibeamten aber aufgefallen, berichtete ein Polizeisprecher am Freitag.

In der daraufhin von seinem eigenen Urin genommenen Probe wurden Hinweise auf einen Betäubungsmittelkonsum des 21-Jährigen festgestellt, wie der Sprecher sagte. Bei einer Durchsuchung fanden die Beamten noch Rauschgift in seiner Unterwäsche: In einem Klemmleistenbeutel habe er Cannabis und verschreibungspflichtige Medikamente versteckt gehabt. Die Polizei untersagte die Weiterfahrt und ordnete eine Blutentnahme an.

Sogenanntes „Clean Urin“, also nicht belastetes Urin, werde inzwischen im Internet verkauft, um bei Urinkontrollen zu täuschen, sage der Polizeisprecher. Dabei handele es sich in der Regel um Babyurin, das in Beuteln am Körper getragen werde, denn bei der Urinkontrolle müsse es natürlich auch Körpertemperatur haben. Den Beamten seien aber diese Täuschungsmanöver bekannt.

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Sechs Verletzte bei Kollision mit Streifenwagen

Bei einem Zusammenstoß von einem Streifenwagen der Polizei und einem Pkw sind am Freitag in Husum (Landkreis Nienburg/Weser) sechs Menschen verletzt worden. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht, wie die Polizei mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn ein anderes Fahrzeug von der Landesstraße 370 aus auf eine Kreuzung verfolgt, weil dieses das Rotlicht missachtet hatte.

Ein von links auf die Kreuzung fahrendes Auto mit drei Insassen zwischen 20 und 59 Jahren kollidierte mit dem Streifenwagen. Die Unfallursache sei unklar. Im Polizeiwagen saßen zwei Beamte und eine 16-Jährige. Die Fahrzeuge wurden stark beschädigt. Die Kreuzung war für die Dauer der Unfallaufnahme voll gesperrt.

Haus nach Kellerbrand nicht zu bewohnen – Verdacht der Brandstiftung

In einem Mehrfamilienhaus in Lingen (Landkreis Emsland) hat in der Nacht zum Freitag ein Keller gebrannt. Dabei wurde niemand verletzt, das Haus ist durch den Rauch zunächst jedoch auf unbestimmte Zeit nicht mehr zu bewohnen, wie ein Sprecher der Polizei Emsland am Freitag mitteilte. Derzeit werde noch die Ursache des Brandes ermittelt, wobei auch Brandstiftung nicht ausgeschlossen werde. In diesem Kontext wurde ein 33-jähriger Verdächtiger festgenommen, der sich in der Nähe des Hauses aufhielt.

Polizei sucht nach Banküberfall Zeugen

Nach dem Überfall auf eine Bank in Melle sucht die Polizei nach Zeugen. Wie eine Sprecherin berichtet, betrat ein unbekannter Täter am Freitagvormittag die Filiale im Ortsteil Gesmold. Er habe einen flaschenähnlichen Behälter in der Hand gehalten und behauptet, dass sich darin Säure befinde. Damit forderte er eine Mitarbeiterin zur Herausgabe von Geld auf. Die Höhe der Beute wurde nicht beziffert. Anschließend floh der dunkel bekleidete 1,80 Meter große Mann mit grauem Bart den Angaben zufolge.

Geldautomat im Kreis Schaumburg gesprengt

Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Freitag einen Geldautomaten im Landkreis Schaumburg gesprengt. Verletzt wurde bei der Explosion in einer Bankfiliale in Rodenberg niemand, wie die Polizei mitteilte. Ein Sicherheitsunternehmen hatte die Polizei informiert. Einer von drei im Foyer der Bank befindlichen Automaten war gesprengt worden. Zeugen hatten demnach mehrere Personen gesehen, die mit einem schwarzen Fahrzeug geflohen waren. Eine Fahndung blieb zunächst ohne Erfolg.

Wie hoch der Schaden am Gebäude ist und ob Bargeld entwendet wurde, war zunächst unklar. Ein Statiker überprüfte das Haus, ein Anwohner konnte danach wieder in seine Wohnung zurückkehren.

Eine Nacht zuvor war bereits ein Geldautomat in Hameln gesprengt worden. Drei Personen waren ebenfalls mit einem schwarzen Fahrzeug in Richtung Schaumburg geflohen. Ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Taten gibt, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

Sprung aus brennender Wohnung – Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Ein 60-Jähriger hat sich mit einem Sprung aus acht Metern Höhe vor einem Feuer in Sicherheit gebracht und sich schwer verletzt. Die Polizei vermutet, dass er den Brand in seiner Wohnung in Uelzen selbst verursacht hat, entweder grob fahrlässig oder vorsätzlich. Die Beamten ermitteln wegen schwerer Brandstiftung, wie sie am Freitagmorgen mitteilten.

Das Feuer war am Donnerstagnachmittag gegen 17.45 Uhr in dem Mehrfamilienhaus mit 29 gemeldeten Bewohnern ausgebrochen. Der 60-Jährige sprang vom Balkon seiner Wohnung im zweiten Stock und zog sich neben Verbrennungen weitere schwere Verletzungen zu. Er wird in einem Klinikum intensiv-medizinisch behandelt. Zwei weitere Anwohner erlitten Rauchgasvergiftungen. Die zwölf Wohnungen im Haus sind laut Polizei nicht bewohnbar, der Schaden werde auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.