Hannover. Ein Streit an einer belebten Ampelkreuzung eskaliert. Plötzlich wird geschossen und ein Mann stirbt. Ein 33-Jähriger steht jetzt vor Gericht.

Wegen eines tödlichen Streits an einer belebten Ampelkreuzung muss sich seit Dienstag, 30. November, ein 33-Jähriger vor dem Landgericht Hannover verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Juni in Hannover aus seinem eigenen Wagen heraus einen 30 Jahre alten Autofahrer erschossen zu haben. Der Schuss habe das Opfer an Schlagader und Lunge tödlich verletzt, sagte die Staatsanwältin. Der 33-Jährige ist wegen Totschlags angeklagt. Er wollte sich zunächst nicht zu dem Vorwurf äußern.

Laut Anklage soll der Mann geschossen haben, nachdem der Beifahrer des 30-Jährigen ausgestiegen war und mit einer Holzlatte auf den Wagen des 33-Jährigen eingeschlagen hatte. In der polizeilichen Vernehmung hatte sich der mutmaßliche Todesschütze auf Notwehr berufen.

Prozess startete unter erhöhten Sicherheitsbedingungen

Der 30-Jährige starb noch an der Unfallstelle an der Schussverletzung. Der mutmaßliche Schütze flüchtete, stellte sich aber einige Tage später der Polizei. Die blutige Auseinandersetzung ereignete sich mittags an der belebten Kreuzung und wurde laut Polizei von vielen Zeugen beobachtet.

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Wie eine Sprecherin des Landgerichts sagte, hatte es schon vor der Tat Differenzen zwischen den Familien der Beteiligten gegeben. Das Opfer war etwa vier Jahre zuvor selbst ins Visier der Polizei geraten, weil der Mann damals einen 25-Jährigen erschossen hatte. Da die Ermittler in diesem Fall aber von Notwehr ausgingen, wurde das Verfahren eingestellt. Wegen des illegalen Besitzes von Waffen wurde allerdings weiter gegen ihn ermittelt.

Der Prozess startete unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, weil es nach Gerichtsangaben schon vor der Tat Differenzen zwischen den Familien der Beteiligten gegeben hatte. Am ersten Prozesstag erschienen zu der Verhandlung jedoch nur wenige Zuschauer.