Hannover. Der Tierpark will aus dem ausrangierten Flieger ein Restaurant machen. Von Seiten des Naturschutzes gibt es Kritik.

Im Streit um den geplanten Transport eines Bundeswehr-Airbus in den Serengeti-Park Hodenhagen geht der Park-Inhaber davon aus, dass der Transport ohne Kahlschlag machbar ist. „In der Gemeinde Wedemark müssen nach den Gutachten des Transporteurs keine Bäume gefällt werden“, sagte Fabrizio Sepe der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Es gebe Passagen mit Bäumen auf Verkehrsinseln – an dieser Stelle sei eine Verschalung der Bäume vorgesehen. „Im Heidekreis gibt es eine Stelle, an der zwei bis maximal sechs wild gewachsene Jungbäume, die nah am Straßenrand stehen, leider gefällt werden müssen“, sagte er.

„Die Sorge um die Alleen möchten wir den Bürgern auch nehmen“, betonte Sepe. „Der Flieger wird in ein Gerüst gepackt, so dass er unter den Bäumen entlanggezogen werden kann und die Äste über ihn wegrutschen, ohne dass dort ein Kahlschlag entsteht.“ Der Transporter fahre so langsam, dass große Äste angehobenund gestützt werden könnten. Auf mehreren Transportern sollten Rumpf, Flügel und Triebwerke nach Hodenhagen gebracht werden: „Das wird alles auseinandergebaut.“

Kritik von Naturschützern: Bäume könnten gefällt werden

Ob für den Transport Bäume gefällt werden müssen, ist nach Angaben des niedersächsischen Verkehrsministeriums noch unklar. Demnach sollen die Ergebnisse einer digitalen Simulation an diesem Donnerstag vorgestellt werden, wie Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) in einem Brief an den Bürgermeister der Gemeinde Wedemark, Helge Zychlinski (SPD), schrieb. „Erst dann können belastbare Aussagen dazu getroffen werden, in welchem Umfang Baumschnittarbeiten bei den momentan angedachten Rahmenbedingungen (Fahrtweg und Abmessungen des Transports) notwendig sind“, so Althusmann. Der Brief vom Mittwoch liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Der Tierpark will aus dem ausrangierten Flieger ein Restaurant machen. Naturschützer befürchten, dass wegen des Transports Bäume beschnitten und gefällt werden.

Zychlinski hatte Althusmann per Brief aufgefordert, das Projekt zu stoppen, um Schäden in der Natur zu verhindern. Der Minister zeigte sich irritiert von dem Schreiben. Althusmann verwies darauf, dass für das straßenverkehrsrechtliche Erlaubnisverfahren nicht sein Haus, sondern die Stadt Langenhagen zuständig sei. Da ein Landschaftsschutzgebiet betroffen ist, sei zudem die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover zuständig. „Sofern sich aus der digitalen Simulation die Notwendigkeit ergeben sollte, dass Bäume entlang der Wegstrecke gekürzt oder gar gefällt werden müssten, käme der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover die entscheidende Rolle im Verfahren zu“, hieß es.

Der Airbus A310 hatte zuletzt afghanische Ortskräfte und Angehörige nach Hannover gebracht

Der Bundeswehr-Airbus A310 „Kurt Schumacher“ hatte zuletzt afghanische Ortskräfte und Angehörige nach Hannover gebracht. Die Maschine hat ein Leergewicht von 79 Tonnen, ist knapp 47 Meter lang und hat einen Rumpfdurchmesser von 5,64 Metern. Die Strecke vom Airport Hannover bis zum Serengeti-Park ist etwa 50 Kilometer lang.