Braunschweig. Die Barmer-Azubis haben 2350 Euro für die „Kinderoase“ in Braunschweig gesammelt und sind für den Rückenwind-Preis nominiert.

Wer eine Ausbildung für Kaufleute im Gesundheitswesen beginnt, der beschäftigt sich in aller Regel mit Patientendaten, muss Leistungen abrechnen, Versicherte beraten oder auch Marketingstrategien erarbeiten. Bei der Krankenkasse Barmer kommt ein weiterer besonderer Part hinzu: Hier sind die Azubis aufgefordert, ein wohltätiges Projekt zu organisieren. Jahr für Jahr sammeln die Lehrlinge für einen guten Zweck. Im vergangenen Jahr kamen rund 2300 Euro für die „Kinderoase“ zusammen. Hierbei handelt es sich um eine gemeinsame Idee des Braunschweiger Klinikums mit dem Verein Weggefährten: Tumorkranke Kinder und deren Familien wird ein Ort zum Krafttanken gegeben.

Spendenaufruf der Azubis startete im vergangenen Winter

„Wir machen uns jedes Jahr Gedanken: Wo soll das Geld hingehen? Was wollen wir unterstützen?“, berichtet Lilli Zielke. Sowohl Auszubildende im ersten Jahr sind dabei als auch jene aus dem zweiten und dritten Lehrjahr. „Somit begleiten alle das Projekt drei Jahre lang“, erklärt die junge Frau. Insgesamt 13 Auszubildende beteiligten sich aktuell an der Aktion: Sie kommen aus Wolfsburg, aus Braunschweig und Peine sowie Hamburg und sind alle zwischen 18 und 22 Jahre alt.

Über verschiedene Wege starteten die Auszubildenden den Spendenaufruf im vergangenen Winter – und die Mitarbeiter konnten klassisch per Überweisung oder modern über einen sogenannten Moneypool spenden. „Es gab viele positive Rückmeldungen. Etliche fanden es toll, dass wir für ein solches Projekt sammeln“, freut sich Michelle Simon.

„Kinderoase“ in Braunschweig soll neue Räumlichkeiten erhalten

Mit der Zeit konkretisierten die Azubis das Projekt sogar: Dachten sie zunächst an die krebskranken Kinder, stand schließlich die Kinderoase als Ziel fest. Mitarbeiterin Myrna Fricke war auf die Aktion im eigenen Hause aufmerksam geworden und hatte den jungen Menschen von dem geplanten Rückzugsort berichtet. Sie selbst ist als Mutter betroffen und begleitete ihren Sohn während seiner Krebsbehandlung. Seinerzeit noch in der Braunschweiger Holwedestraße. Mittlerweile befindet sich die Kinderkrebsstation am Standort Salzdahlumer Straße. Hier sollen in einem bisherigen Verwaltungsgebäude neue Räumlichkeiten geschaffen werden – also die Oase. Dafür aber sind Sanierungsarbeiten nötig – und dafür müssen insgesamt rund 250.000 Euro aufgebracht werden. Der Verein „Weggefährten“, in dessen Vorstand Fricke ist, hat bereits viele Ideen entwickelt: So soll es eine Küche mit einem großen Tisch geben. „Wo man den Kindern einmal ihr Lieblingsessen zubereiten kann, wo man sich unterhalten kann“, zählt Fricke auf. Schließlich hätten die kleinen Patienten aufgrund der Therapie auch mal Gelüste – und in dieser schwierigen Phase wolle man ja alles möglich machen, um den Kindern etwas Gutes zu tun.

Auch eine Trauergruppe ist geplant

Darüber hinaus soll es spezielle Räume geben: zum Beispiel einen Ruheraum. Aktionen für Jugendliche sollen stattfinden. Und auch eine Trauergruppe soll sich hier treffen können.

Im kommenden Jahr soll es so weit sein. Dann sind hoffentlich auch die hohen Coronazahlen Geschichten – „und ihr könnt alle zur Eröffnung kommen“, sagt Fricke in Richtung der Auszubildenden.