Osnabrück. Die Inzidenz-Zahlen sind laut Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker zu hoch und die Intensivbetten würden knapper.
Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen hat Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker sich anders als Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) für einen späteren Start der geplanten Modellkommunen ausgesprochen. „Momentan sollte man in Niedersachsen das Modellkommunen-Projekt nicht vorantreiben“, sagte die Medizinerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Man sei mitten in der dritten Welle. Die Inzidenz-Zahlen stiegen und die Intensivbetten würden knapper. Insgesamt halte sie das Modellkommunen-Vorhaben der Landesregierung aber für „sehr klug“ – als Perspektive „für einen späteren Einstieg in die Normalisierung“.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte erst am Dienstag darauf gedrängt, dass das Land den Modellversuch zur Öffnung von Innenstädten trotz der geplanten bundesweiten „Notbremse“ umsetzen kann. Wie es konkret mit dem aktuell auf Eis gelegten Modellprojekt in etlichen Städten in Niedersachsen weitergehen wird, werde sich erst zeigen, wenn das Bundesinfektionsschutzgesetz vom Bundestag beschlossen sei – frühestens Mitte nächster Woche, sagte Weil.
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Modellprojekte in Niedersachsen verschoben
Bereits am Wochenende hatten sich die niedersächsische Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände darauf verständigt, mit dem Modellprojekt noch zu warten. Einen neuen Starttermin gibt es aber noch nicht.
Die Landesregierung hatte zunächst 13 Städte für Modellversuche ausgewählt. Dabei sollen Läden, Theater und Kinos, Galerien, Fitnessstudios oder die Außengastronomie in Innenstädten öffnen dürfen. Voraussetzung für den Besuch ist ein aktueller negativer Corona-Test.
dpa