Celle. Insgesamt zehn Millionen Euro will das Land investieren. Besonders gefährdet sind Gebiete im nordöstlichen Niedersachsen.

Klimawandel, Trockenheit, Waldbrände: Das Land Niedersachsen will angesichts wachsender Waldbrandgefahr in den Jahren 2021 bis 2024 insgesamt zehn Millionen Euro in spezielle Löschfahrzeuge für die Feuerwehr stecken. Das sei ein „absolutes Novum“ in der Feuerwehrgeschichte des Landes, teilte das niedersächsische Innenministerium am Montag mit. Bisher sei die Förderung dieser Fahrzeuge ausschließlich über den Bund gelaufen. Die großen Waldbrände in Lübtheen und Lieberoser Heide sowie der Moorbrand in Meppen hätten gezeigt, dass man mehr als bisher tun müsse, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD).

Im vergangenen Jahr begannen die Brände bereits Mitte März, besonders gefährdete Gebiete sind im nordöstlichen Niedersachsen. Das überwachte Gebiet erstrecke sich auf die sechs Landkreise Lüneburg, Heidekreis, Uelzen, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg und Celle, teilten die Landesforsten kürzlich mit. Ziel sei, Waldbrände so früh wie möglich zu lokalisieren und erfolgreich zu bekämpfen.

Klimawandel bleibt Herausforderung

Die Beschaffung sogenannter Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge sei ein „essenzieller und dringend notwendiger Schritt zur Abwehr der auch in Niedersachsen immer häufiger auftretenden Vegetationsbrände“, betonte der SPD-Politiker. „Der Klimawandel bleibt eine Herausforderung für uns alle, allen voran für unsere Feuerwehren, die die Auswirkungen im Einsatz direkt zu spüren bekommen.“ Pistorius übergab eines der speziellen Löschfahrzeuge mit einem 3000 Liter großen Löschwassertank zur dreimonatigen Erprobung an den Heidekreis.

Im Anschluss an den Heidekreis soll das Fahrzeug jeweils für drei Monate in den Landkreisen Göttingen, Goslar, Diepholz und Celle erprobt werden. Das dauere bis Mitte kommenden Jahres. Auch weitere Fahrzeuge und Geräte für die Feuerwehr sollen finanziell gefördert werden. Gegen Ende des Jahres werde voraussichtlich die Erprobung eines weiteren spezielles Waldbrand-Tanklöschfahrzeugs mit einem Tankvolumen von ebenfalls 3000 Litern sowie Waldbrand- und Selbstschutzausstattung beginnen. Es solle etwa von einer neuen Einheit zur Vegetationsbrandbekämpfung eingesetzt werden, deren Aufbau derzeit vorbereitet werde.