Hannover. Eine generelle Öffnung um jeden Preis dürfe es nicht geben. Ein Schulbetrieb sei nur möglich, wenn alle in der Schule Tätigen geschützt sind.

Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL/VDR) hat vor weiteren Schulöffnungen die Umsetzung angekündigter Schutzmaßnahmen angemahnt. „Eine generelle Öffnung um jeden Preis darf es nicht geben“, sagte der Verbandsvorsitzende Torsten Neumann am Montag in Hannover. „Die starke und schnelle Verbreitung der Corona-Mutanten in ganz Deutschland auch bei Kindern und Jugendlichen verbietet ein solches Vorgehen, auch wenn ein langes Jahr mit schmerzhaften Einschränkungen hinter uns liegt und eine Schulöffnung herbeigesehnt wird.“ Für eine schrittweise Öffnung der Schulen bedürfe es einer umsichtigen Strategie.

Schulbetrieb nur möglich, wenn alle Tätigen geschützt sind

Erst wenn die angekündigten Schnelltests und die Impfmöglichkeit für alle Schulbeschäftigten sichergestellt seien, könne eine Öffnung auch der weiterführenden Schulen erfolgen. „Solange nicht alle in Schule Tätigen ausreichend geschützt werden können, kann es kein Zurück zu einem halbwegs normalen Schulbetrieb kommen.“

Die bevorstehende wärmere Jahreszeit dürfe nicht dazu führen, dass die Digitalisierung der Schulen und der Gesundheitsschutz vernachlässigt werden. Das Schleifenlassen der Aktivitäten zur Corona-Bewältigung in den Schulen im letzten Sommer habe zu schwerwiegenden Problemen während des jetzigen Lockdowns geführt.

Debatte um Corona-Öffnungsstrategie in Deutschland

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    Der Lehrerverband warb dafür, bei der Entscheidung über Schulöffnungen den regionalen Inzidenzwert zu berücksichtigen. Sinnvoll sei eine versetzte Rückkehr einzelner Jahrgänge, beginnend mit den jüngeren Schülern. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) möchte nach den Bund-Länder-Beratungen über den Corona-Kurs an diesem Mittwoch über das weitere Vorgehen an den Schulen entscheiden.

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