Hannover. Der Präsident der Region Hannover sieht die Impfung aller über 70-Jährigen als Etappenziel. Die hohen Zahlen kämen durch die britische Mutation.

Trotz anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen hat sich der Präsident der Region Hannover, Hauke Jagau, optimistisch gegeben. „Das Impfen zeigt Wirkung“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag. Es gebe weniger Covid-19-Erkrankungen und Covid-19-Sterbefälle in den Pflegeheimen. Ein Etappenziel sei die Impfung aller über 70-Jährigen.

„Wir haben es in der Hand, dass wir irgendwann wieder zu normalem gesellschaftlichen Leben kommen“, betonte Jagau. Er halte nichts davon, Lockerungen allein an den Wert von 35 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen zu koppeln. Die Region Hannover hatte am Donnerstag nach Daten des Landesgesundheitsamtes eine Sieben-Tages-Inzidenz von 113,9 - sie lag deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. In der Region leben knapp 1,2 Millionen Einwohner.

Britische Virus-Variante bringt höhere Corona-Zahlen

Die Ursache für die hohen Zahlen sei die britische Mutante, sagte Regions-Gesundheitsdezernentin Cora Hermenau. „Wir hatten sie schon im November und Dezember, konnten sie aber noch nicht nachweisen.“ Nach konservativen Schätzungen ist die britische Virus-Variante um 35 Prozent ansteckender als die herkömmliche. Zudem treten bei der britischen Mutante Hermenau zufolge Krankheitssymptome oft erst nach 14 Tagen auf. Wichtig sei es deshalb, ein Kontakttagebuch zu führen.

Viele Infektionsfälle gebe es derzeit innerhalb von Familien, hieß es weiter. Viele Betroffene erhalten demnach ihr positives Testergebnis, wenn sie sich bereits als Kontaktperson eines Infizierten in Quarantäne befinden.

Am 29. Februar 2020 wurde der erste Corona-Fall in Niedersachsen bestätigt. Betroffen war ein 68-jähriger Mann aus Uetze bei Hannover.